Milos Forman gestorben
Los Angeles Ob „Einer flog über das Kuckucksnest“, „Amadeus“ oder „Hair“ – Milos Forman war ein Ausnahmeregisseur und vielfach preisgekrönt. Schon sein erstes Hollywood-Projekt wurde in Cannes ausgezeichnet, später bekam er zwei Oscars. Am Freitag ist Forman im Alter von 86 Jahren gestorben, wie seine Frau Martina am Samstag bestätigte.
Forman wurde 1932 in Mittelböhmen geboren. Er war acht Jahre alt, als seine Eltern von der Gestapo verhaftet wurden, beide wurden in Konzentrationslagern ermordet. Er besuchte die Prager Filmakademie. Sein erstes Hollywood-Projekt, die Generationen-Satire „Taking Off“ (1971), holte zwar beim Cannes-Festival einen Preis, floppte aber an den amerikanischen Kinokassen. Mit „Einer flog über das Kuckucksnest“ wendete sich das Blatt. Mit der Mozart-Biografie „Amadeus“ (1984) besiegelte Forman seinen Erfolg in Hollywood. Der Film, der das Musik-Genie in einem neuen Licht zeigt, gewinnt acht Oscars – auch für die Regie. Reine Filmbiografien seien meistens „ziemlich langweilig“, sagte er 2006 beim Kinostart von „Goyas Geister“.