Aus der Kulturszene
Männer dominieren den Kunstmarkt
Hamburg Unter den 50 gefragtesten Malern auf dem Kunstmarkt befindet sich laut einer Studie gegenwärtig keine einzige Frau. Als erste Künstlerin steht die Expressionistin Joan Mitchell (USA; 1925–1992) mit einem Auktionsumsatz von 31 Millionen Dollar (25,2 Millionen Euro) im vergangenen Jahr auf dem 51. Platz. Dies geht aus dem neuen Kunstindex des „Manager Magazins“ hervor, den der Ökonom Roman Kräussl von der Luxembourg School of Finance ermittelt hat. Die Abwesenheit von Frauen lasse sich nur zum Teil damit erklären, dass sie erst im 20. Jahrhundert vollen Zugang zu den Akademien bekamen. Doch selbst unter den Top 20 der nach 1950 geborenen Künstler finden sich nur drei Frauen: Die Südafrikanerin Marlene Dumas, die britische Malerin Cecily Brown und die aus Nigeria stammende Künstlerin Njideka Akunyily Crosby. Als Grundlage für den Kunstindex dienen den Angaben zufolge Daten von mehr als 700 Auktionshäusern.
Antisemitisches von Wagner auf Auktion
Jerusalem In dem Schreiben an den französischen Philosophen Edouard Schure aus dem Jahr 1869 warnt der Komponist Richard Wagner (1813–1883) vor dem „zersetzenden Einfluss des jüdischen Geistes auf die moderne Kultur“. Die Auktion sei für ihn eine Premiere, sagte der Chef des Hauses Kedem, Meron Eren. Die israelische Musikprofessorin Ruth HaCohen bezeichnete es als „Ironie“, dass der Brief ausgerechnet in Jerusalem verkauft wird. Der Komponist hatte in seinem Aufsatz „Das Judentum in der Musik“ sein zutiefst antisemitisches und rassistisches Gedankengut offenbart.