Diese Ausstellung im Vorarlberg Museum war in fünf Kisten verpackt

Kultur / 17.03.2019 • 12:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Die Ausstellung thematisiert die  Vorarl­berger Baukultur und Handwerkskunst anhand von ausgewählten  Werkstücken, Fotos, Plänen und Videomaterial. VN/Paulitsch
Die Ausstellung thematisiert die Vorarl­berger Baukultur und Handwerkskunst anhand von ausgewählten Werkstücken, Fotos, Plänen und Videomaterial. VN/Paulitsch

Die Wanderausstellung “Getting Things Done” ist im Vorarlberg Museum gelandet.

Bregenz Von Toronto über Washington bis nach Singapur oder Norwegen. Die Wanderausstellung “Getting Things Done. Evolution of the Built Environment in Vorarlberg” war seit der Eröffnung im Werkraum Bregenzerwald 2014 bereits in 30 Städten weltweit zu sehen. Nun macht die Schau über Vorarlbergs Architektur und Handwerkskunst im Vorarlberg Museum Halt, bevor sie in die Sammlung des Museums übergeht. Die vom Außenministerium und der Kulturabteilung des Landes für die österreichischen Kulturforen initiierte Ausstellung gibt einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der Vorarlberger Bauschule, von ihren Anfängen in den späten 1950er Jahren bis in die Gegenwart.

Greifen und riechen

Die von Architekt Wolfang Fiel kuratierte Ausstellung thematisiert die Vorarl­berger Baukultur und Handwerkskunst anhand von ausgewählten Werkstücken, Fotos, Plänen und Videomaterial und soll alle Sinne ansprechen – sie lädt zum Greifen, Hören, Sehen und Riechen an. So geben unter anderem 57 Interviews mit Architekten und Kulturschaffenden, wie in etwa der ehemaligen Werkraum-Leiterin Renate Breuss, dem Architekten Roland Gnaiger oder dem Bregenzerwälder Polsterer Johannes Moor, auf kleinen Monitoren einen umfassenden Einblick in die Vorarlberger Architekturlandschaft und Baukultur. Sitzend auf Baumstämmen, deren Duft sich die  Ausstellungsräumlichkeiten fluten, können sich Interessierte auch in Langfassungen der Interviews und zahlreichen Fotografien von Künstler und Fotograf Gerhard Klocker in die überaus spannende Materie vertiefen.

Auf Baumstämmen sitzend kann man Interviews mit Architekten und Kulturschaffenden ansehen.
Auf Baumstämmen sitzend kann man Interviews mit Architekten und Kulturschaffenden ansehen.

Ein paar Schritte weiter werden mit über 230 Projekten und 700 fotografischen Abbildungen die Arbeiten der einzelnen Architekten auf über 70 Bildtafeln dargestellt. Großflächig auf die Wand projizierte Bilder zeigen unterdessen die Vielfalt der Vorarlberger Architektur. Mal ist die historische Villa Maund in Schoppernau zu sehen, bevor als Gegenstück die Fassade des Dornbirner Messeparks eingeblendet wird. Bregenzerwalder Möbelstücke und Objekte, wie ein Rodel von Anton Bereuter oder eine Filzschaukel von Andrea Mohr laden den Betrachter zum Verweilen und Erstasten ein.

Bregenzerwalder Möbelstücke und Objekte laden den Betrachter zum Verweilen und Erstasten ein.
Bregenzerwalder Möbelstücke und Objekte laden den Betrachter zum Verweilen und Erstasten ein.

Und wie schickt man eine solch umfassende Ausstellung überhaupt auf Weltreise? In Kisten. Und zwar in fünf Holzkisten in den Grundmaßen einer Europalette in deren Inneren sich die Objekte und Ausstellungsmaterialien befinden. Im Handumdrehen werden diese “Trickkisten” schließlich selbst Teil der Schau und zwar als Podeste für die Objekte aus dem Bregenzerwald.

Die Wanderausstellung, zu der im Übrigen zwei Kataloge die Entstehungsgeschichte dokumentieren, wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm belgeitet. Fachleute aus den Bereichen Architektur und Handwerk geben bei Führungen spannenden Einblicke in die Welt der Vorarlberger Architektur.

“Getting Things Done: Evolution of the Built Environment in Vorarlberg” ist bis 5. Mai 2019 im Vorarlberg Museum in Bregenz zu sehen. www.vorarlbergmuseum.at

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