Musikalisches Zeichen für Integration

Musiker-Duo „Fleisch und Fleisch“ will mit „Annegret und Ibrahim“ besondere Botschaft transportieren.
Dornbirn Wer kennt sie nicht, die eingängigen Mundart-Lieder des Musiker-Duos „Fleisch und Fleisch“. Die Brüder Elgar (51) und Gerald Fleisch (52) haben sich mit Songs wie Lumpasalot, Kanisfluah oder Hoamat schon längst einen Namen in der heimischen Musikszene gemacht, nicht zuletzt darum, weil sie sich eben kein Blatt vor den Mund nehmen. Ein berührendes Zeichen für Zusammenhalt in der Gesellschaft und Integration setzen die erfolgreichen Hobby-Musiker nun mit ihrem neuen Song „Annegret und Ibrahim“. In Vorarlberger Mundart heißt es in der ersten Strophe: „Er goht langsam hoam, er kut gad vom Kindi, er hot a Gaude khet, an ganz normala Bua – mit da andra, da kamma echt guat spiela, abr irgendwia ghört ar ned dazua.“
Berührendes Musikvideo
Schon seit vielen Jahren engagiert sich der Spitals-Direktor Gerald Fleisch für das Projekt „Start“, bei dem Kinder mit Migrationshintergrund auf ihrem Weg zur Matura unterstützt werden. „Ich habe durch dieses Projekt gemerkt, dass es überaus viele junge Menschen gibt, die einen hohen Integrationswillen haben. Es ist eine Freude zuzusehen, wie sehr sie sich in unsere Wertesysteme einordnen.“ Diese Erkenntnis gab schließlich den Ausschlag dafür, dass Gerald Fleisch den Stift in die Hand nahm und darüber einen Song schrieb. „Wir haben gemerkt, dass es vor allem jene trifft, die mit ihrer Situation nicht umgehen können, nämlich Kinder. Das zu transportieren, ist uns ein Anliegen“, so Gerald Fleisch.
Für das Musikvideo hat sich das Duo deswegen etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Hauptdarsteller im Video ist ein Teddybär, der vor verschlossenen Türen steht, ausgegrenzt wird und nicht verstehen kann, warum er nicht auch Teil der Gesellschaft sein kann. „Ich wollte das Video leicht verständlich illustrieren. Ein Teddybär ist für mich eine Weltsprache“, erklärt Gerald Fleisch, der die Bebilderung sprichwörtlich selbst in die Hand genommen hat. „Ich hatte große Freude am Zeichnen, weil es von Herzen gekommen ist.“
Mit dem neuen Song wollen die Brüder keinesfalls den Zeigefinder heben oder belehrend sein, wie sie betonten. „Wir wollen eine Botschaft transportieren. Wenn uns das gelungen ist, haben wir schon auf ganzer Linie gewonnen.“
“Ich hatte große Freude am Zeichnen, weil es von Herzen gekommen ist.”
Das Musikviedo ist unter http://VN.AT/sugGp6 abrufbar. Infos: www.fleischundfleisch.com
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