„Und dazwischen immer wieder Frank Zappa“

Michael Naphegyi bildet mit Aaron Steiner und Joachim Huber die Band Killah Tofu.
Feldkirch Zum Frühstück gab es Tschaikowski, im Auto Kruder & Dorfmeister, dann BB King und Frank Zappa, erzählt der Vorarlberger Musiker von seiner Prägung. Nach der Grundausbildung folgte ein Studium in Wien. Nun kommt er mit seinem Ensemble zurück.
Herr Naphegyi, Sie sind in Vorarlberg aufgewachsen, haben Ihre Ausbildung am Musikgymnasium in Feldkirch erhalten. Welche Rolle spielt dieser Hintergrund für Ihre musikalische Entwicklung?
Naphegyi Was für mich in dieser Zeit bestimmt einen wichtigen Einfluss auf meine musikalische Entwicklung hatte, war der Schlagzeug-Unterricht bei Stefan Greussing, oder die Big Band des Musikgymnasiums mit Herbert Walser.
Gibt es weitere wesentliche Impulse, die Sie als maßgeblich für Ihren Zugang zur Musik nennen möchten?
Naphegyi Die Musik, die ich von zu Hause „mitbekommen“ habe. Da gab es quasi täglich einen Ausflug quer durch die Musikgeschichte. Zum Frühstück Tschaikowski, im Auto Kruder & Dorfmeister, am Nachmittag BB King, abends Miles Davis und dazwischen sowieso immer wieder Frank Zappa. Diese Vielfalt saugt man als Kind natürlich auf. Das hat meinen Zugang zur Musik maßgeblich geprägt.
Sie spielen mit Aaron Steiner und Joachim Huber im Trio. Wie haben Sie sich gefunden?
Naphegyi Nach dem Zivildienst bin ich 2011 nach Wien gezogen, um dort (Jazz-)Schlagzeug zu studieren. Dort hab ich Aaron Steiner und Joachim Huber im Studium kennengelernt.
Killah Tofu ist ein etwas eigenartiger Bandname, von dem man sich aber nicht abschrecken lassen soll, schreibt „Film, Sound & Media“. Wie kam es zu diesem Namen?
Naphegyi Der Name stammt aus einer Zeichentrickserie der 1990er- Jahre namens „Doug“. Da gab es eine Band, The Beets, und die hatten einen Song, der hieß Killer Tofu. Wir ersetzten das Killer durch Killah und fanden das irgendwie cool.
Ihr Label Cracked Anegg Records bezeichnet die Musik von Killah Tofu als kraftvoll, frech und eindringlich. Wie würden Sie Ihre Musik beschreiben?
Naphegyi Vor allem für das erste Album sind diese Bezeichnungen sehr treffend. Hinsichtlich unseres neuen Albums und der Live-Shows finde ich experimentierfreudig und sphärisch auch sehr passend.
Wie gelingt es überhaupt, bei einer so lebhaften und vielfältigen musikalischen Szene, wie sie in Wien herrscht, ein Label zu finden?
Naphegyi Das ging bei uns eigentlich recht unkompliziert. Wir recherchierten und schrieben passende Labels an, schickten ihnen unsere Songs und bekamen sogleich zwei bis drei Zusagen, darunter eben auch vom Wiener Jazz-Label Cracked Anegg Records.
Wie schafft man es als junge Band, auch international zu reüssieren? Gibt es vielleicht Tipps für junge Bands in Vorarlberg?
Naphegyi Was die Arbeitsweise betrifft, ist es im Grunde eh wie überall im Leben: Wer viel und vor allem regelmäßig Energie in etwas investiert, wird am Ende belohnt.
Ein weiterer Punkt, der mir immer wichtiger erscheint, ist Authentizität. Man spürt einfach, was ehrlich ist, wo was dahinter steckt – egal, was für Musik. Und so wird es im Endeffekt auch beim Publikum aufgenommen.
Sie präsentieren im Theater am Saumarkt Ihr neues Album „Scarraphon“. Was dürfen wir uns erwarten?
Naphegyi Wir sind sehr zufrieden mit dem neuen Album und freuen uns schon sehr, es im Saumarkt dem Vorarlberger Publikum zu präsentieren. Es wird ein aufregender Abend, der die Besucher und Besucherinnen mitnimmt auf eine Reise durch groovige elektronische Jazzklänge, markante atmosphärische Synth-Sequenzen, eine Mischung aus neuen Kompositionen und viel Raum für freie Improvisation und Wendungen. VN
Konzert mit Killah Tofu am
30. März um 20.15 Uhr, im
Theater am Saumarkt, Feldkirch.
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