Ein begeistertes Konzerterlebnis in der Kulturbühne Ambach

Kultur / 06.05.2019 • 13:30 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Ein begeistertes Konzerterlebnis in der Kulturbühne Ambach
Concerto Stella Matutina brachte Musiker aus Volksmusik und Klassik auf allerhöchstem Niveau zusammen. Silvia Thurner

Concerto Stella Matutina erfreute mit Trumscheit und Dudelsack.

Götzis Beim Konzert „Von Dudelsäcken und Landschaftspaukern“ in der Kulturbühne AmBach in Götzis wurde zusammengeführt, was in der Musik nie getrennt war. Concerto Stella Matutina brachte Musiker aus Volksmusik und Klassik auf allerhöchstem Niveau zusammen und sorgte mit der sehr durchdachten Programmzusammenstellung so für ein begeisterndes Konzerterlebnis.

Das Konzert war Anlass, um Georg Druschetzkys 200. Todestags zu gedenken. Der Mozart-Zeitgenosse hinterließ ein umfangreiches Werk, darunter seine kuriose „Parthia mit Bauerninstrumenten“. Ob sich tatsächlich alle Instrumente dafür auftreiben ließen, war lange unklar. Doch es glückte und der musikalische Leiter Thomas Platzgummer, der kurzerhand sogar lernte, wie er einem Trumscheit seine schnarrenden Töne entlockt, sorgte mit seiner launigen Moderation für erhellende Informationen. Das um Volksmusikinstrumente wie Hackbrett und Alphörner bereicherte Ensemble erfreute im kongenialen Zusammenspiel mit dem Solistentrio. Es setzte sich zusammen aus Wolfgang Praxmarer, der mit seiner Cister elegant einen kunstreichen Klangteppich entfaltete, dem Dudelsackspieler Sepp Pichler, der mit seinem ideenreichen und souveränen Spiel hervortrat sowie dem humorvollen Bayer Stefan Straubinger, der gleich einem Fels in der Brandung beherzt an seiner Drehleier kurbelte.

Das um Volksmusikinstrumente wie Hackbrett und Alphörner bereicherte  Ensemble erfreute im kongenialen Zusammenspiel mit dem Solistentrio.
Das um Volksmusikinstrumente wie Hackbrett und Alphörner bereicherte Ensemble erfreute im kongenialen Zusammenspiel mit dem Solistentrio.

Voller musikantischer Spielfreude interpretierten die Solisten darüber hinaus Volksmusik des 18. Jahrhunderts aus dem Donauraum, die vollends für eine heitere Stimmung sowohl auf der violett illuminierten Bühne als auch im voll besetzten Saal sorgte. Diese Ausgelassenheit übertrug sich hörbar auf Concerto Stella Matutina. Präzise und energiegeladen eröffnete das Orchester in harmonischem Zusammenspiel Mozarts Linzer Sinfonie, die nach dem feinsinnig-subtilen Andante ihren fulminant-spritzigen Höhepunkt erreichte.

Mit einem Ausschnitt aus Leopold Mozarts „Bauernhochzeit“ und einer weiteren Zugabe der Solisten endete das Konzert, das nicht nur Musikstile, sondern auch Menschen näher zusammenrücken ließ. Julia Hellmig

Rundfunkübertragung: 20. Mai, 21:03 Uhr, Radio Vorarlberg.