Nichts für die Schublade

Kultur / 11.09.2019 • 19:09 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
„Blind Butcher“ pflegen einen Stilmix aus Rock ‘n’ Roll, Disco, New Wave, Punk, Country und elektronischen Elementen. Kühne
„Blind Butcher“ pflegen einen Stilmix aus Rock ‘n’ Roll, Disco, New Wave, Punk, Country und elektronischen Elementen. Kühne

Beim Soundsnoise-Festival im Dornbirner Spielboden hat Platz, was “superindependent“ ist.

Dornbirn Im Jahr 2008 wurde das Soundsnoise-Festival im Spielboden mit dem Zusatz „Dornbirner Tage für auditive Grenzgänge“ ins Leben gerufen. Seit jeher hat sich das Festival abseits des Mainstreams und musikalischen Gesetzmäßigkeiten positioniert und läutet traditionell die Konzertsaison im Herbst ein. Im vergangenen Jahr wurde das Festival, dessen nunmehriges Motto „superindependent“ Programm ist, erstmals auf einen Tag komprimiert. Statt der üblichen zwei Tage sorgten an einem Tag fünf Bands für außergewöhnliche Musikklänge. Anders gesagt: Das Festival wurde verdichtet und auf den Punkt gebracht. Diese Tradition wird auch in der zwölften Ausgabe von Soundsnoise weitergeführt. „Diese Entscheidung hat sich bewährt“, sagt Organisator Andreas Mäser (38). „In zwei Tagen verlief sich das Ganze ein bisschen, und das fanden wir schade.“

Konventionen brechen

Gleich geblieben ist der Anspruch, Bands zu präsentieren, die unabhängig sind und Konventionen brechen. „Wir zeigen eine bunte und interessante Mischung ohne Genre-Grenzen abseits der breiten Masse. Von Disco Punk, Gospel über Metal bis hin zu alternativeren Klängen. Wir wollen Bands präsentieren, die spannend sind und auch live überzeugen. Das ist uns auch dieses Jahr wieder gelungen“, gibt Mäser einen Vorgeschmack. Genauer handelt es sich dabei um die amerikanische Rockband „Algiers“, die mit sozialkritischen und politischen Texten einen Blick auf die gesellschaftlichen Zustände wagt und mit einer Mischung aus Punk, Soul und Gospel überzeugt. Die  deutsche Indie- und Post-Rock-Band „Hope“ hat ihr Debütalbum mit düsteren Klängen im Gepäck. „Doomina“ aus Klagenfurt erschaffen emotionale Klangwelten in Form von atmosphärisch-flächigen Gitarren und verspielten Melodien, während die Band „Blind Butcher“ aus Luzern ihren musikalischen Stil in einer Mischung aus Rock ‘n‘ Roll, Disco, New Wave, Punk, Country und Elektro gefunden hat. Andreas Mäser freut sich, dass es in Vorarlberg und Umgebung durchaus ein Publikum für weniger kommerzielle Formate gibt. „Der Zuspruch ist gut, weil jeder willkommen ist. Das Festival ist genauso etwas für den interessierten Musikkenner als auch für jemanden, der einfach zur Musik einer Metal Band abgehen will“, sagt Mäser, der von Schubladen und Gruppierungen ohnehin nicht viel hält.

Und diese musikalische Offenheit ist es wohl, die dem Festival alljährlich Erfolg und einen festen Platz im herbstlichen Konzertkalender beschert. Wer braucht da schon den Sommer?

„Wir zeigen eine bunte und interessante Mischung ohne Genre-grenzen.“

Nichts für die Schublade

Soundsnoise Festival 2019: Samstag, 14. September, 20 Uhr, Spielboden Dornbirn. Das komplette Programm und Tickets gibt es online unter www.spielboden.at

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.