Landesjugendchor Voices: Junge Stimmen, die Herzen gewinnen

Der Landesjugendchor Voices sorgte für emotionale Momente.
Dornbirn Die Stimmung im Publikum änderte sich wie auf Knopfdruck, als die Sängerinnen und Sänger des Landesjugendchors loslegten. Vor 13 Jahren traten sie das letzte Mal im Kulturhaus Dornbirn auf, seither hat sich die Mitgliederzahl mehr als verdoppelt. Am vergangenen Wochenende standen rund 100 Sänger und Sängerinnen im Alter zwischen 16 und 28 Jahren erneut im Kulturhaus auf der Bühne.
Kaum war das erste Stück „Ain’t a That Good News“ zu Ende, setzte der erste Klatschmarathon ein. Der Saal und auch die Galerie waren bis auf den letzten Platz mit Besuchern aller Altersklassen gefüllt. Stimmungsvolle Weihnachtslieder wechselten sich mit Klassikern und Popsongs ab. Für „Fields of Gold“ von Sting, dem Ed-Sheeran-Song „Supermarket Flowers“ und „Lullaby“ von Daniel Elder ernteten die Chormitglieder sehr viel Applaus. Besondere Gänsehautmomente bescherte das Lied „The Twelve Days of Christmas“ von Bob Chilcott, bei dem über 30 Chormitgliedern ein spezieller Gesangspart zukam. Das Konzertmotto „Feeling Voices“ war Programm. Zuhörer lagen sich in den Armen, wischten sich Tränen aus den Augen und fühlten intensiv mit.

Maßgeblichen Anteil am Erfolg hatte Pianist Yunus Kaya (33), er überzeugte mit Souveränität und großem musikalischem Feingefühl. Der Vorarlberger begleitete unter anderem den Weihnachtsklassiker „Jingle Bells“ und „One Sweet Little Baby“. Das Cello-Quartett des Vorarlberger Landeskonservatoriums, bestehend aus Felix Brunnenkant (18), Lena Schulz (21) und Mahgol Taheri (20) unter der Leitung von Mathias Johansen (34), sorgten für das Tüpfelchen auf dem i. Mit Kärntner Volksliedern, Stücken von Edward Elgar und Carlos Gardel erfreuten sie die Zuhörer.
Damit alles glatt ging, legte sich Chorleiter Oskar Egle (59) voll ins Zeug. Mit großer Hingabe und Begeisterung leitete er die jungen Sänger und Musiker an. Sein Ziel, die jugendliche Freude und Energie auf das Publikum zu übertragen, konnte in die Tat umgesetzt werden. Bereits bei den Proben hatte der Profi alles genau im Blick. „Als Chorleiter bricht man nur ab, wenn etwas nicht passt. Ich möchte manchmal Abbrechen, um euch mittzuteilen, wie gut ich euch gerade finde“, sagte Egle und ergänzte: “Die richtige Körperhaltung wirkt sich auch auf die Gesangsleistungen aus. Unsere gute Laune soll bei den Zuhörern ankommen.“
Gemeinsam stark
Während des Konzerts war die Begeisterung der Sänger in jeder Sekunde zu spüren. Sie zeigten ihre außerordentlichen gesanglichen Qualitäten und überzeugten in Bezug auf rhythmische Exaktheit und Textdeutlichkeit. „Mit unserem Chorleiter meistern wir gesangliche Herausforderungen, wobei der Spaß auch nicht zu kurz kommt. Sein Konzept geht auf“, freut sich der Dornbirner Sänger Tobias Thurnher (17). „Als Chormitglied verbringt man viel Zeit damit, die Stücke einzustudieren und bei den gemeinsamen Proben zu vertiefen. Wir motivieren uns gegenseitig, indem wir in Kontakt bleiben und unsere Fortschritte miteinander teilen“, erklärt Elena Mayr (22) aus Götzis. Damit das Proben nicht zu kurz kommt, haben die Studierenden in den Bundesländern eigene Übungsgruppen gegründet.
Der Chor kommt nicht nur bei Live-Auftritten sehr gut an, auf der Video-Plattform YouTube verfügen die jungen Sänger über einen eigenen Kanal „voices4youDotCom“. Ihre Interpretation des Rammstein-Klassikers „Engel“ verzeichnet über eine halbe Million Aufrufe, zahlreiche andere Auftritte wurden Hunderttausende Male angehört.
In den letzten Jahren schnitten die Mitglieder bei internationalen Wettbewerben hervorragend ab. Heuer konnten sie in Dubrovnik alles gewinnen, was es zu gewinnen gab. Anfang April 2020 werden die Vorarlberger bei einem internationalen Chorfestival und Wettbewerb am Gardasee an den Start gehen. Miriam Sorko
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