Was den Pfänder heuer besonders attraktiv macht

„Hor(s)t der Kunst“ lockt mit Aussagekräftigem auf den Pfänder.
Bregenz, Lochau Das Motto „Schall und Rauch“ interpretiert Gottfried Bechtold mit einem Flugzeugabsturz, der einen Zeppelin zerstört. Seit er tätig ist, thematisiert der Künstler seine Faszination für Fluggeräte und kritisiert Menschen, die die Dreckschleudern laufend benutzen. Schönheit und Tragik liegen unter der Pfänderspitze nah beieinander. Die verwaiste Adlerwarte symbolisiert Unfreiheit, der Blick über den See das reine Glück. An diesem besonderen Ort realisiert Gregor Koller das, was viel zu oft versäumt wird, er bereitet Künstlern ein Podium. Arno Egger zeigt in einer Installation mit Asche treffend die Geringschätzung der Kunst durch die Kulturpolitik, Lorenz Helfer hält mit einem faszinierenden Malrausch dagegen, Josef Wurm schuf innerhalb von drei Tagen einen starken Akt.

Dass erst vor Kurzem feststand, dass das Projekt „Hor(s)t der Kunst“ auch in der Coronazeit stattfinden kann, sieht man ihm nicht an, auch 2020 ist es voller Aussagekraft. Alexandra Wacker verleiht dem Thema mit Kriegsrelikten wie Flaktürmen tiefen Ernst, Werner Geiger ergänzt es mit Bildern von Menschen, die vernichteten Völkern angehörten. Barbara Husar deutet auf die Fragilität des Lebens, bei Edgar Leissing stecken die Menschen in Gerätschaften fest, und bei Philipp Leissing verschwinden sie – Schall und Rauchen eben – aus den Filmszenen. Tone Fink erzählt von der väterlichen Werkstatt, aus dessen Schall er sich einst löste, Christoph Lissy, der Bildhauer und Zeichner, zeigt neben einem frühen Selbstporträt eine berührende Auseinandersetzung mit prägenden Dingen, und Sabine Lingenhöle-Rainer verleiht sakralen Figuren mit Farben zum Nachdenken anregendes Potenzial.
Banksy wird weiter gesucht
Viel Aufmerksamkeit hat Gregor Koller heuer erlangt, weil er, wie berichtet, per Inserat im Daily Telegraph den mysteriösen Streetart-Künstler Banksy suchte. Er will dranbleiben, die als Beitrag zum Projekt zu verstehende Suche fortsetzen. In der Adlerwarte zeigt er noch ein Bild von der abgerissenen Gulaschbrücke in Bregenz, um die sich viele Geschichten ranken.
Geöffnet bis 31. August täglich zwischen 10.30 und 15 Uhr in der ehemaligen Greifvogelwarte auf dem Pfänder.



