An Spielfreude fehlt es der Jugendphilharmonie sicher nicht

Kultur / 27.08.2020 • 20:30 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
An Spielfreude fehlt es der Jugendphilharmonie sicher nicht
Quarta 4 Länder Jugendphilharmonie bei den letzten Proben, in der kommenden Woche beginnt die Arbeit für das neue Projekt. VN/PAULITSCH

Dirigent Christoph Eberle setzt sein Jugendphilharmonieprojekt auch unter schwierigen Umständen fort.

Hohenems, Schwarzenberg Mit den Masken und der Disziplin beim Abstandhalten haben die jungen Musikerinnen und Musiker kein Problem, schmerzlich war es, dass einige nicht mehr mit dabei sind, wenn Christoph Eberle sein Jugendphilharmonieprojekt fortsetzt. “Mahlers Vierte geht sich beim besten Willen nicht aus”, erklärt der Dirigent, was ihn in den letzten Monaten angesichts der Pandemie-Situation beschäftigte. Im Vorstand des Vereins war man sich nach intensiven Gesprächen einig, dass eine Absage des Herbstprojektes keine Option sein kann. Somit gab es nur eine Lösung, nämlich die Änderung des Programms auf musikalisch anspruchsvolle, spannende Stücke, die mit einer kleineren Orchesterbesetzung zu spielen sind.

„Die jungen Leute wollen spielen, es war schwer genug, einigen absagen zu müssen.“

Christoph Eberle, Dirigent

Die “Pastorale” von Beethoven sowie die Romanze für Solovioline Nr. 2 und die Symphonie Nr. 29 von Mozart sind auch ohne Distanz-Auflagen eine Herausforderung. “Die Musiker werden einander vielleicht nicht so gut hören, wenn sie mit einem Meter Abstand zueinander sitzen, die Koordination des Ganzen liegt aber bei mir”, meint Eberle. Er ist überzeugt, dass er dem Publikum ungetrübten Genuss bieten kann, denn die Spielfreude der jungen Leute sei ungebremst, mehr noch, sie seien erpicht darauf, endlich wieder auftreten zu dürfen. So wie es das Konzept der vor einigen Jahren gegründeten Quarta 4 Länder Jugendphilharmonie vorsieht, kommen sie auch heuer aus allen Bodenseeanrainerstaaten. Für die Probenphase sind die Räumlichkeiten in der Landwirtschaftsschule in Hohenems reserviert. Dort wird man ab nächster Woche intensiv arbeiten können, die Auftritte erfolgen ab 9. September in Schwarzenberg, Bregenz und Feldkirch sowie in St. Gallen und Wangen. Man wird sich auf unterschiedliche Bedingungen einstellen müssen. Eberle ist überzeugt davon, dass die jungen Leute ihr Publikum auch mitreißen können, wenn die Säle wegen der Verordnungen schütter besetzt bleiben müssen. Sorge bereitet ihm die Tatsache, dass die Nachfrage im Schwarzenberger Kauffmann-Saal, der bei Quarta-4-Auftritten bislang so gut wie ausverkauft war, größer ist als das nun zur Verfügung stehende Kartenangebot. 

Mahler wird nachgeholt

Keine Frage ist es für den engagierten Dirigenten, der aufgrund des Lockdowns mit einigen Absagen eigener Engagements konfrontiert war, dass die Planung nur verschoben ist. “Mahlers Vierte kommt mit Sicherheit”, lautet seine Ansage. Die Musikfreunde werden sie gerne hören. Die Finanzierung von Projekten beschäftige die Quarta-4-Leitung ständig, grundsätzlich denke man aber bereits an die Zukunft. Das heißt, dass es im Februar kammermusikalische Programme gibt und im Herbst 2021 dann den großen Auftritt.

Konzerte in Schwarzenberg (Angelika-Kauffmann-Saal, 9. September, 19.30 Uhr), Bregenz (Festspielhaus, 10. September, 19.30 Uhr), Wangen (Waldorfschule, 11. September, 19.30 Uhr) St. Gallen (Tonhalle, 12. September, 19.30 Uhr) und Feldkirch (Montforthaus, 13. September, 18 Uhr): quarta4.org