Duo Flutar feierte sein 30-Jahr-Jubiläum beim Festival Resonanzen

Kultur / 30.08.2020 • 22:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Duo Flutar feierte sein 30-Jahr-Jubiläum beim Festival Resonanzen
Duo Flutar mit dem Gitarristen Gerhard Ganahl und dem Flötisten Martin Vallaster. JU

Der Funke wollte lange nicht überspringen.

LORÜNS Wenn zwei Musiker 30 Jahre lang im Duo gemeinsam auftreten, dann ist ihre musikalische Qualität ebenso groß wie ihr Bekanntheitsgrad in der Region. Entsprechend war jüngst auch das Interesse des Publikums beim Jubiläumskonzert des Duos Flutar im Rahmen des Montafoner Festivals Resonanzen. Das kleine, 1960 erbaute Kirchlein zum Hl. Johannes Nepomuk, das durch einen Kreuzweg in farbenprächtigen Glasmosaikfenstern des 1983 verstorbenen Malers Hubert Berchtold einen besonderen Kunstschatz besitzt, erwies sich auch akustisch als stimmiges Ambiente.

Das Duo Flutar besteht aus zwei Musiklehrern, dem Flötisten Martin Vallaster und dem Gitarristen Gerhard Ganahl. Der eine unterrichtet in Feldkirch, der andere in Bludenz. In ihrer Freizeit widmen sie sich mit viel Hingabe und Können der eher mageren Originalliteratur für ihre beiden Instrumente. Auf ihrer Suche nach Material verstiegen sie sich zur Idee, zu diesem Anlass ein „Jahrgängertreffen“ mit Werken von Komponisten zu veranstalten, die alle 1953 geboren wurden. Die Umsetzung erwies sich für ein komplettes Konzertprogramm als kaum tragfähig. In einem solch verkopften Spezialistenprogramm von durchwegs unbekannten Komponisten aus aller Welt mit ebensolchen Werken aus Folklore, Jazz oder Avantgarde können die beiden zwar ihre hohe Kunst zeigen, dabei hätten die Zuhörer doch viel lieber etwas Einfacheres, Verständlicheres gehört. Auch sind in dieser interessanten Mischung mit Tänzerischem aus Folklore, Jazz und Avantgarde zu viele Stücke einander ähnlich und nicht alle von besonderer Qualität. Das führt bei 16 Werken in eineinhalb Stunden zu lähmender Eintönigkeit, bei der der Funke im Publikum lange nicht überspringen will.

Die beiden Musiker werfen im Konzert ihre zweifellos vorhandene Routine in der instrumentaltechnischen Fertigkeit und im gut funktionierenden Zusammenspiel ins Treffen und finden auch zu schönen Momenten wie den mehrfachen Tango-Melodien, einer Adaption aus dem Chinesischen oder den gegen Ende zunehmend melodiöser werdenden Beiträgen. Da entsteht dann auch endlich jene Konzertatmosphäre mit kräftigem Schlussapplaus und Zugabe, die man sich bei den Montafoner Resonanzen erwartet. Das Festival ist übrigens heuer so gut besucht wie nie zuvor, sowohl von Gästen wie von Einheimischen, so Kurator Markus Felbermayer im VN-Gespräch. Der Kammermusikteil war ebenso ausverkauft wie die Eröffnung in Tschagguns, besonderes Interesse fanden auch gelesene Beethoven-Briefe beim Konzert des Kreisler-Trios und das Klezmer-Konzert in Gaschurn am Wochenende.  Fritz Jurmann

Montafoner Resonanzen: Orgelwochenende vom 3. bis 5. September mit Konzerten in St. Gallenkirch, Schruns und Tschagguns  

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