Weniger Budget und noch keine Perspektiven

Kultur / 01.12.2020 • 16:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
2021 werden erstmals geringere Summen in die Kuges-Unternehmen fließen. Derzeit hofft man, dass zumindest die Ausstellungshäuser bald öffnen dürfen.  <span class="copyright">VN/PS</span>
2021 werden erstmals geringere Summen in die Kuges-Unternehmen fließen. Derzeit hofft man, dass zumindest die Ausstellungshäuser bald öffnen dürfen.  VN/PS

Trotz hoher Einnahmenverluste wegen Corona wird das Landesbudget für die Vorarlberger Kulturhäuser im Jahr 2021 gekürzt.

Bregenz Noch vor einigen Wochen erklärte Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink im Gespräch mit den VN, dass sie alles daransetzen wird, um das Kulturbudget für das Jahr 2021 in der Höhe des laufenden Jahres zu halten. Noch ist es nicht besiegelt, doch ganz ist ihr das nicht gelungen. Nach jährlichen Steigerungen, die zuletzt nur noch marginal ausfielen, sodass sich die vergleichsweise geringe Gesamtsumme auf der Höhe von 25 Millionen Euro einpendelte, ist im kommenden Jahr mit Kürzungen zu rechnen. Und das, obwohl die Kulturinstitutionen mit enormen Einnahmenausfällen aufgrund der Aufführungsverbote im Rahmen der Pandemieverordnungen kalkulieren müssen. Einzelne Förderungsnehmer wolle man verschonen, besonders betroffen ist aber die Kulturhäuser Betriebsgesellschaft, wie Barbara Schöbi-Fink den VN am Montagabend bestätigte. Ob dabei differenziert wird, sei offen, dass die Aufgaben der Unternehmen so unterschiedlich sind wie die Steigerungen der Beitragssummen in den letzten Jahren, könne, so Schöbi-Fink, beim Ansetzen des Rotstifts beim Kunsthaus, beim Landestheater und Vorarlberg Museum berücksichtigt werden.

Geht sich die jährliche Oper aus?

Werner  Döring, Geschäftsführer der Kulturhäuser Betriebsgesellschaft, sieht einem „extrem herausfordernden“ Jahr entgegen. Zur Verdeutlichung der Problematik führt er an, dass ihm etwa aufgrund der Schließungen und der Reduzierung der Besucherzahl im Theater auch im nächsten Jahr ein beträchtlicher Teil der Einnahmen fehlt. Es sei jedenfalls damit zu rechnen, dass die Abstandsauflagen über das Frühjahr hinaus gelten. Mit den Kürzungen und trotz Kurzarbeit stehe dem Theater aus jetziger Sicht nur ein um rund acht Prozent reduziertes Budget zur Verfügung. Zurzeit wird alles darangesetzt, dass sich die jeweils mit dem Symphonieorchester Vorarlberg realisierte Opernproduktion überhaupt ausgeht. Die Proben für “Jephtha” von Händel beginnen demnächst. Die Premiere des noch im Herbst fertiggestellten Familienstücks “Pünktchen und Anton” wurde bereits um ein Jahr verschoben, weil jegliche Planungsmöglichkeit, die auch das Kalkulieren der Aufführungsanzahl umfasst, fehlt.

"Pünktchen und Anton" von Kästner, das Familienstück  des Landestheaters, wurde fertiggestellt, muss aber um ein Jahr verschoben werden. <span class="copyright"> LT/Köhler</span>
"Pünktchen und Anton" von Kästner, das Familienstück des Landestheaters, wurde fertiggestellt, muss aber um ein Jahr verschoben werden.  LT/Köhler

Ausstellungshäuser sollten öffnen

Damit ist ein weiteres der schwierigen Themen angerissen, noch hat die Kuges, der das Landestheater, das Vorarlberg Museum und das Kunsthaus angehört und die 160 Personen beschäftigt, keinerlei Informationen, wann zumindest die Museen geöffnet werden dürfen. Die Hygienekonzepte sind erprobt und gewährleisten einen sicheren Besuch, man habe aber nur vage negative Signale vom Bund hinsichtlich einer gleichzeitigen Öffnung der Theater mit den Geschäften in der nächsten Woche. Döring hofft, dass es bei den Ausstellungshäusern anders aussieht, aufgrund des Kultur- und Bildungsauftrages, dem man nachkommen will, würde man das Kunsthaus und das Museum auch öffnen, wenn die Besucherbeschränkungen restriktiv sind.

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