Böller statt Musik
Es ist leider hie und da schon hörbar, dass Menschen bereits testen, was sie sich für den Jahreswechsel angeschafft haben. Böller sind nicht grundsätzlich verboten. Wer den Verzicht auf die Knallerei nicht einmal heuer verkraftet, dem ist es vermutlich auch wurst, dass Neujahrskonzerte vor Publikum nun Corona-bedingt untersagt sind, dem ist Kunst übrig.
Die Politik hat es schließlich vorgemacht. Während des Frühjahrslockdowns, als Kulturbetriebe zuerst geschlossen und gundsätzlich zuletzt geöffnet wurden, mussten wir erfahren, dass Kulturminister Werner Kogler mit Kunst wenig am Hut hat. Kulturelle Betätigung wurde ungeachtet der Tatsache, dass wir uns aufgrund erlernter Kulturtechniken als gestaltungsfähige Menschen erfahren, in den Freizeitbereich katapultiert. Motto: schön, aber verzichtbar. Auch der Verweis auf die hohe wirtschaftliche Bedeutung der Kulturbranche in Österreich hat erst spät gezogen. Dass das Kulturpublikum vorbildliche Vorsicht bewiesen hat, ist zu erwähnen, wenn nun bei den Lockdown-Lockerungen dahingehend Einsicht erkennbar ist, dass zumindest Museen zeitgleich mit den Geschäften öffnen dürfen.
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