Projekte zum Musikpreis der Rotary-Clubs zeigen viel Kreativität

Die Vielfalt und der Ideenreichtum haben die Jury begeistert.
Feldkirch Auf überaus großes Interesse gestoßen ist der interdisziplinäre Musikpreis Musik Plus, den die Vorarlberger Rotary-Clubs unter Federführung der Clubs Feldkirch und Bludenz heuer erstmals im Oktober ausgeschrieben haben. Damit wollte man Künstler im Land unterstützen, denen während der Corona-Krise durch Entfall von Aufträgen oder Veranstaltungen wichtige Einnahmen weggebrochen sind und die auch durch staatliche Zuschüsse kaum einen entsprechenden Ausgleich erfahren. Gefragt waren Projekte, die sich aus der Verbindung von wenigstens zwei Künsten ergeben, beurteilt wurden die Arbeiten nach Innovation und Kreativität, Dramaturgie, praktischer Realisierbarkeit und erwartbarer Qualität.
24 Einreichungen
Die 24 eingereichten hochkarätigen Projekte mit über einhundert Mitwirkenden, davon weit mehr als die Hälfte mit Vorarlberg-Bezug, überraschten die Veranstalter mit einer Vielfalt an Kreativität und Ideenreichtum. Dementsprechend spartenübergreifend kompetent besetzt war auch die Jury mit Verena Brunner-Loss, Ulrich Herburger, Martin Lindenthal, Wolfgang Maurer, Andreas Rudigier, Thomas Ludescher und Anselm Hartmann – die beiden Letzten fungierten auch als Projektreferenten der Rotary-Clubs. Alle Jury-Entscheidungen wurden einstimmig getroffen.
Zwei erste Preise
Mit einem ersten Preis bedacht wurde die Gruppe Random Control mit David Helbock, Johannes Bär und Andreas Broger, die ein Projekt mit der tunesischen Rapperin und Slam-Poetry-Meisterin Yasmin Hafedh eingereicht hatten. Sie suchen das Zwischen von Improvisation und Komposition, Musik und Text, Lyrik und Rap, Alt und Neu, Sprache und Musik. Ein weiterer erster Preis ging an das Ensemble caminos nuevos mit Monica Tarcsay, Juan Carlos Diaz, Raphael Brunner und Stefan Greussing. Sie erinnern an den 100. Geburtstag von Astor Piazzolla und deuten das Revolutionäre seiner Musik gemeinsam mit der Tänzerin Silvia Salzmann. Die beiden ersten Preise sind mit je 4500 Euro dotiert. Ein dritter Preis in Höhe von 1500 Euro wurde der Schauspielerin, Dramaturgin und Rezitatorin Renate Bauer gemeinsam mit Olivia Trummer, Herbert Walser-Breuss und Rosario Bonaccorso zuerkannt. Sie deuten Rainer Maria Rilke literarisch und musikalisch auf dem Hintergrund der Erfahrung der Pandemie.
Die Jury hat zudem zwei jungen Ensembles pädagogische Sonderpreise verliehen, die ursprünglich nicht geplant waren. Die Flötistin Sara Natalia Garcia hat mit Josef Söllinger und Edilberto Fonseca Alfonso ein politisches Projekt eingereicht. Ein weiterer Sonderpreis ergeht an Hannah Eberle und ihr Celloquartett, zusammen mit der Musikerin und Zeichnerin Xenia Rubin. JU
Öffentliche Vorstellung der Projekte: 20. April, 19.00 Uhr, Pförtnerhaus Feldkirch (Eintritt frei)