„Es wäre extrem schade, wenn die Oper nicht mehr im Programm ist“
Kuges-Chef Werner Döring spricht von Verhandlungen mit der Theaterleitung und der Politik.
Bregenz Die Problematik hat sich von Jahr zu Jahr hingeschoben, hat sich schon unter den früheren Intendanten gezeigt oder reicht zurück bis in die Zeit, als das Vorarlberger Landestheater noch das privat geführte Theater für Vorarlberg war. Das Engagement von Christoph Eberle, dem damaligen Chefdirigenten des Symphonieorchesters Vorarlberg, und Bruno Felix, Impresario des TfV, gemeinsam eine Musiktheaterproduktion pro Spielzeit zu realisieren, wurde vom Publikum mit viel Interesse quittiert. Die Politik stand dahinter, aber die Finanzierung wurde nicht weniger schwierig, als man davon absah, das Festspielhaus als Aufführungsort auszuschließen und im kleineren Kornmarkttheater zu bleiben. Ein Effekt war aber eine Konstante: Die Vorstellungen waren so gut wie ausverkauft und auf die Qualität konnte man zählen, weil die Besetzung der Solistenrollen dem musikalischen Leiter oblag und die Orchestermusiker die Opernproduktion als wichtigen Aspekt in der Klangkörperentwicklung schätzten.
Gespräche folgen
Wie berichtet, ist die Finanzierung nun an einen Punkt geraten, an dem das Aus für die Oper droht. Stephanie Gräve, Intendantin des Landestheaters, skizzierte in einem VN-Gespräch die Lage, die sich durch die vom Land vorgenommene Budgetkürzung verschärfte. Werner Döring, Geschäftsführer der Kulturhäuser Betriebsgesellschaft (Kuges), erachtet es als künstlerische Entscheidung, wohin die Gesamtmittel fließen, den Verzicht auf die Oper bezeichnete er aber als „extrem schade“. Gespräche mit der Politik werden, so Döring, zu führen sein, auch wenn es nun kein guter Zeitpunkt sei, um finanzielle Belange zu klären. Die Pandemie erschwert ohnehin vieles. Die Proben für „Jephtha“ von Händel haben begonnen, im März soll die Premiere stattfinden. Als kaufmännisch Verantwortlicher würde Döring auch eine Aufführung bei einer sehr niedrigen Zahl an zugelassenem Publikum und damit sehr geringen Einnahmen befürworten.