Wie die Bregenzer Festspiele zurzeit planen

Die Zutrittsszenarien stehen im Fokus.
Bregenz „Wir arbeiten an der Durchführung des gesamten Programms“, heißt es derzeit aus den Büros der Bregenzer Festspiele. Gemeint sind damit die Wiederaufnahme von Verdis „Rigoletto“ auf dem See, die Neuinszenierung der Opern „Nero“ von Boito und „Die Italienerin in Algier“ von Rossini auf den Innenbühnen sowie die Schauspielpremiere „Michael Kohlhaas“ nach der Novelle von Kleist. Dazu kommen mit „Wind“ des Vorarlberger Komponisten Alexander Moosbrugger und „Upload“ des Niederländers Michel van der Aa zwei Opernuraufführungen und – als besondere Neuerung – die Uraufführung des Dramas „Lohn der Nacht“ von Bernhard Studlar, die in Kooperation mit dem Theater Kosmos realisiert wird. Mit Konzerten, in deren Rahmen auch eine halbszenische Variante der Wagner-Oper „Das Rheingold“ zur Aufführung kommt, einem Musiktheater für Jugendliche sowie einem Beitrag des Vorarlberger Landestheaters ist das Angebot umfangreich.
Insgesamt wurden rund 230.000 Karten aufgelegt. Möglichkeiten zu finden, mit dem Virus umzugehen, verleihe ihr Zuversicht, bemerkte Intendantin Elisabeth Sobotka im Gespräch mit den VN bei der Programmpräsentation vor ein paar Wochen. „Worauf ich nicht wetten kann, ist, dass es dieselben Bedingungen gibt, die wir vor Corona hatten.“
Den Zugang sicher machen
Nach der notwendig gewordenen Absage der Festspiele im Sommer 2020, in dem im Rahmen von „Festtagen“ nur einige Konzerte und eine Indoor-Opernproduktion realisiert werden konnten, könne noch nicht beziffert werden, welche Besucherbeschränkungen vom Unternehmen ökonomisch überhaupt zu verkraften und aus künstlerischer Perspektive vertretbar wären. Man müsse bei den Präventionskonzepten nicht nur die bestens zu belüftenden Säle im Haus, sondern das gesamte Festspielareal im Auge behalten. Mit dem kaufmännischen Direktor Michael Diem und dem Technik-Direktor Wolfgang Urstadt habe sie ein sehr gutes Team, betonte Sobotka. Im Besonderen geht es darum, die Zugänge zur Seetribüne sicher zu machen. Bevor die Tausenden Zuschauer bei einer Seeaufführung im Freien sitzen, haben sie Eingänge zu passieren, die zum Teil durch das Gebäude führen. Wie Pressesprecher Axel Renner nun den VN bestätigte, arbeite man an verschiedenen Konzepten, wie das Publikum zu leiten ist, um ihm bestmöglichen Schutz zu gewähren. Auch ein Szenario, das die Überprüfung von Corona-Tests vorsieht, werde bei den Überlegungen nicht ausgeklammert.
Noch alles nach Plan
Der Kartenvorverkauf laufe sehr gut, bekräftigt Renner. Zurzeit agiere man auf dem Markt aber nicht mit Nachdruck. Die Vorgaben, die die Politik zu machen hat, stehen noch aus. Eine kleine Absage musste man bereits verkünden. Im Jänner hätte ein weiterer Einblick in die Opernproduktion „Wind“ stattfinden sollen. Diese Veranstaltung ist nachholbar. Angesichts von aktuellen Meldungen aus Bayreuth, wo die traditionsreichen Festspiele im Vorjahr gänzlich ausfielen und wo heuer einige überraschende Aktionen im Freien stattfinden, läuft in Bregenz inhaltlich noch alles nach Plan.