Es tut sich etwas in der Kunstszene

Von Grenzüberschreitungen und Glück: Kulturservice Bregenz bietet 2021 vielseitiges Ausstellungsprogramm.
Bregenz Fünf Einzelausstellungen, eine Gruppenausstellung mit 16 Künstlern sowie zwei thematische Ausstellungen zur Bregenzer Stadtgeschichte und Badekultur: So präsentiert sich das Programm des Kulturservice Bregenz für das Jahr 2021. Im Mittelpunkt stehen die Themen Grenzziehungen und -überschreitungen, die Vielfalt von Lebenswelten in Zeiten digitaler Medien, stoffliche Handelsbeziehungen zwischen Vorarlberg und Nigeria und das Thema Glück.
Die Dauerausstellung „Bregenz. Stadt am Bodensee“ (1. Mai bis 31. Oktober) im Martinsturm führt die Eckpunkte der Stadtentwicklung vor Augen, ausgehend von der Römerzeit über die mittelalterliche Neugründung von Bregenz, weiter über den Kornhandel und den Bau der Eisenbahn als Motor der Industrialisierung bis hin zur heutigen Tourismusstadt. Auf der anderen Seite offenbart die Sonderausschau „Kann denn Baden Sünde sein?“ Interessantes zur Geschichte der Bregenzer Badekultur seit dem 17. Jahrhundert.
„In memoriam Karl-Heinz Ströhle“
Die Landeshauptstadt würdigt den 1957 in Bregenz geborenen und 2016 verstorbenen Künstler Karl-Heinz Ströhle in einer Einzelausstellung im Palais Thurn und Taxis (Juli bis August). Seit Mitte der 80er Jahre waren seine Werke in vielen internationalen Ausstellungen zu sehen. 2016 wurde ihm der renommierte Konstanzer Kunstpreis zuerkannt. Dem ebenfalls aus Bregenz stammenden Künstler Helmut King widmet sich die Galerie Kirchstraße von Juli bis September. Die Ausstellung „Music is the best“ zeigt das vielseitige und bunte Schaffen des in Bregenz und Lindau lebenden Künstlers, dessen Leidenschaft zur Musik sich unter anderem in seinen Interpretationen historischer Momente der Pop- und Rockgeschichte widerspiegeln.
Von Mai bis Juni 2021 ist im Magazin 4 die Ausstellung “Holobiont.Life ist other” zu sehen. Der Begriff „Holobiont“ stammt aus dem Griechischen und beschreibt alle Lebewesen als Gesamtheit eines biologischen Systems, das aus einer Symbiose von Wirt (Mensch oder Tier) und anderen Arten (z. B. Viren und Bakterien) besteht. Jeder Mensch ist demnach ein Holobiont, fungiert er doch als wunderbarer Wirt für eine Vielzahl von Organismen, mit denen wir ein Leben lang interagieren. Dieses Sinnbild der Verknüpfungen zwischen Lebewesen und ihren Lebensweisen steht im Mittelpunkt der Gesamtschau mit 16 beteiligten Künstlern.

Von Juli bis September zeigt das Magazin 4 eine Einzelausstellung der russischen Fotografin und Professorin an der Kunstuniverstität Linz, Anna Jermolaewa mit dem Titel “Joe”. Sie befasst sich darin unter anderem mit Vorarlberger Textilien für Nigeria. Im Herbst folgt eine Schau des in Hard geborenen und im italienischen Lecce lebenden Künstlers Tomi Schneiderbauer zum Thema „Grenzen überschreiten“. Die Ausstellung entsteht im Rahmen des Artist-in-Residence-Programmes und des in Kooperation mit dem Land Vorarlberg geschaffenen Comeback-Stipendiums 2021, mit dem im Ausland lebende und arbeitende Vorarlberger Künstler für ein paar Monate nach Hause „gelockt“ und der internationale Austausch gefördert werden sollen.
Skulptur und Sound
Ebenfalls im Magazin 4 findet von Oktober 2021 bis Jänner 2022 die Ausstellung von Heike Weber und Walter Eul statt. Mit ihren Arbeiten in Zusammenhang mit Kunst am Bau hat das Künstlerpaar ein internationales Standing erlangt. Großformatige, raumgreifende Installationen, die Beschäftigung mit und Kombination von verschiedenen Materialen sowie sensible raumdefinierende Arbeiten prägen ihr Schaffen. Für das Magazin 4 erarbeitet das Künstlerpaar eine neue Arbeit zum Thema Glück, ein Zusammenspiel von Skulptur und Sound.
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