Er hilft Blasorchestern qualitätsvoll auf die Sprünge

Vorarlberger Dirigent Thomas Ludescher wird Hochschulprofessor für Blasorchesterleitung.
Bozen, Feldkirch Es ist ein Lehrstuhl, der erst an wenigen Hochschulen existiert. Die besondere Herausforderung sieht Thomas Ludescher, Musiker, Musikpädagoge und Leiter des Sinfonischen Blasorchesters Windwerk darin, dass es dabei um den Ausbau eines Berufsfeldes geht, das immer mehr Bedeutung erlangt. Jedenfalls wurde Thomas Ludescher vom italienischen Ministerium für Universität und Forschung zum Professor für Blasorchesterleitung und Instrumentation an der Hochschule in Bozen berufen. Der Vertrag wurde Mitte Februar unterzeichnet, sein Engagement startet er mit dem Sommersemester. Das Studium wird mit Bachelor- oder Masterabschluss angeboten. Es kann als ordentliches universitäres Vollzeit-Studium oder als universitäres Teilzeit-Studium absolviert werden und es gibt die Möglichkeit an Einzellehrveranstaltungen teilzunehmen.
Die Musikhochschule Claudio Monteverdi in Bozen ist seit fast einem Jahrhundert ein Treffpunkt zwischen der italienischen und österreichisch-deutschen Musikkultur. Zurzeit befindet sich die Musikhochschule in einer Phase des Übergangs zur musikalischen Fakultät Claudio Monteverdi der Freien Universität Bozen – ein Prozess, der zur weiteren Bereicherung des Ausbildungsangebots beitragen und in den kommenden akademischen Jahren abgeschlossen sein wird. Außerdem sind, wie Ludescher im Gespräch mit den VN ausführt, auch Umbauten im historischen Hochschulgebäude im Zentrum von Südtirols Hauptstadt im Gange.
Thomas Ludescher hat Trompete, Musikpädagogik, Komposition und Dirigieren am Landeskonservatorium in Feldkirch sowie an der Musikuniversität Wien und an der Musikhochschule Augsburg-Nürnberg studiert.
Mehrfach ausgezeichnet
Mit dem Orchester Windwerk, dem ehemaligen Sinfonischen Blasorchester Vorarlberg, dessen Gründer und Dirigent er ist, errang er mehrfach höchste Auszeichnungen bei internationalen Wettbewerben. Hervorgehoben werden kann dabei das erfolgreiche Auftreten in Kerkrade. Weiters leitete Thomas Ludescher das Nationale Jugendblasorchester Österreich, das Fanfareorchester West Austrian Wings und die Brassband 3BA Concert Band.
Seine Lehrtätigkeit an den Landeskonservatorien in Innsbruck und Feldkirch will er beibehalten. Seit dem Jahr 2014 ist er Direktor der Musikschule Brandnertal. Diese Funktion wird neu ausgeschrieben. Ludescher wird sich aber um eine geordnete Übergabe der Schule bemühen, an der rund 260 Kinder, Jugendliche und Erwachsene unterrichtet werden und deren Lehrplan unter seiner Leitung ausgebaut wurde.
Pläne mit dem Orchester
„Wir haben uns mit der Namensnennung auch strukturell verändert und arbeiten mit Vollgas“, erläutert Ludescher sein Engagement als Windwerk-Orchesterleiter. Im Pool dieses Sinfonischen Blasorchesters sind rund 120 Musikerinnen und Musiker tätig. Von Corona ausgebremst wie alle anderen Klangkörper, sind die nächsten Konzerte in Vorarlberg Ende September dieses Jahres geplant. VN-cd
„Es handelt sich in Bozen um einen jungen Lehrstuhl, den es in Europa nur vereinzelt gibt.“