„Wir tun so, als ob es losgeht“

Kosmos-Leiter geht davon aus, dass das Theaterpublikum die Zutrittstesterei mitmacht.
Bregenz Am 18. März könnte im Theater Kosmos die Premiere des Stücks „Wunschloses Unglück“ nach der Erzählung von Peter Handke stattfinden. Wenn eine Woche zuvor die Auflagen, unter denen Publikum ins Haus gelassen werden darf, immer noch nicht feststehen, wenn die Politik mit der Bekanntgabe also noch weiterhin zögert, dann verschiebt sich der Termin auf den 25. März. Grundsätzlich agiert das Theater Kosmos in dem ganzen Hickhack um die Wiederöffnung der Betriebe nach einem nahezu fünfmonatigen Lockdown nun aber nach der Devise „Wir tun so, als ob es losgeht“. Hubert Dragaschnig, neben Augustin Jagg einer der Leiter des Unternehmens, kann vor allem jenen Aussagen von Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink viel abgewinnen, die sie im Gespräch mit den VN tätigte, als sie darlegte, dass es der Vorarlberger Weg sei, die Lockerungen nicht nur am Inzidenzwert festzumachen und nicht im Lockdown zu verharren, sondern „verantwortungsbewusst“ testen, impfen und beginnen, mit dem Virus zu leben. Den Start dazu will man im Bundesland bekanntermaßen Mitte März mit Öffnungen im Bereich Kultur, Sport und Gastronomie hinlegen.
Impfen beschleunigen
Dragaschnig geht davon aus, dass sich das Theaterpublikum auch verantwortungsvoll verhält und die Zutrittstestungen akzeptiert. Klar sei ihm allerdings, dass es nach einer so langen Dauer der Veranstaltungsverbote Zeit brauchen wird, um ins Theater zu kommen bzw. sich hinzutrauen. Deshalb erwähnt er im Gespräch mit den VN auch jene Studien, die belegen, dass die Ansteckungsgefahr bei Kulturveranstaltungen äußerst gering ist. „Wir hatten keinen einzigen Fall und vergeben personalisierte Tickets.“ Bei der Impferei sollte die Politik halt einen Zahn zulegen, meint er. Eine strikte Reduzierung der Besucherzahl sei im Theater Kosmos machbar, das habe man schon im vergangenen Herbst erprobt. Bei allen Schwierigkeiten freue man sich, dass man endlich wieder Publikum begrüßen darf.
Die letzten Wochen mit Planungen, die man aufgrund der Verlängerungen des Lockdowns dann immer wieder zerschlagen musste, seien für das Team mehr als nur zermürbend gewesen. „Permanent auf der Bremse stehen zu müssen, aber gleichzeitig aufs Gas zu steigen, das überlastet jeden Motor, da schaltet er ab.“
Junge Stücke
Was den Spielplan betrifft, so werden heuer aufgrund des Lockdowns nur noch drei große Projekte realisiert werden können. Fixiert sind noch „Lohn der Nacht“ von Bernhard Studlar, eine Kooperation mit den Bregenzer Festspielen und „Limbus“, ein Stück, mit dem die österreichische Autorin Florentina Hofbauer einen Wettbewerb gewann und dessen Uraufführung mehrmals verschoben werden musste. Ein großes Anliegen ist es Dragaschnig, im Kosmodrom mit Aufführungen wieder Nachwuchsförderung betreiben zu können.
„Die Kommunikation unter den handelnden Politikern ist allerdings verbesserungswürdig.“