Kulturschaffende stehen parat und setzen auf verantwortungsbewusstes Publikum

Am Landestheater würde man umgehend loslegen, Hauptsache Kultur, wenn es nicht anders geht, auch als Matinee und am Nachmittag.
Bregenz Hundert Zuschauer, Zutrittstests, FFP2-Masken, Abstände und vorerst keine Abendaufführungen – so sieht der momentane Stand der Dinge zu den geplanten Öffnungsschritten im Kulturbereich ab 15. März aus. Verankert sind sie laut Landeshauptmann Markus Wallner noch nicht, er habe, wie er im Pressefoyer am Dienstagmittag betonte, aber „null Interesse, faule Kompromisse einzugehen“ und geht davon aus, dass die Gespräche zu Ende zu bringen sind und es zeitnah zu einer klaren Fixierung kommt.
Für die Kulturschaffenden bleibt damit vieles offen, grundsätzlich lautet aber der Tenor, dass man darauf erpicht ist, dem Publikum Aufführungen anbieten zu können. Das Vorarlberger Landestheater arbeitet an einem Spielplan der Wochenendaufführungen ab 19. März vorsieht. „Damit wir jene Menschen, die im Beruf stehen, nicht ausschließen, würden wir uns dahingehend entscheiden“, erklärt Werner Döring, Geschäftsführer der Kulturhäuser Betriebsgesellschaft. „Ich bin ein Befürworter einer Regionalisierung der Öffnungsschritte“, fügt er im Gespräch mit den VN an. „Es ist sinnvoll, hier differenziert vorzugehen.“ Dass das Kulturpublikum bereit ist, sich jeweils testen zu lassen bzw. äußerst verantwortungsvoll beim Selbsttesten agiert, davon geht Werner Döring aus. Intendantin Stephanie Gräve will die Aufgabe des Theaters, die großen Produktionen zu spielen, nicht aus den Augen verlieren. „Wir haben diesbezüglich Verträge mit unseren Abonnenten abgeschlossen.“ Sobald zumindest 250 Personen im Theater zugelassen sind, wäre das möglich. Bis dahin werde man kleine Projekte anbieten und hofft auf baldige, definitive Auskünfte zu den Auflagen vonseiten der Politik.

Das kleine Theater Unpop hat gerade eine neue Produktion in der Pipeline, die man, so Stephan Kasimir, Anfang April anbieten will. Wenn es gar nicht anders geht, am Nachmittag, bevorzugt natürlich am Abend. Im Sinne einer guten zusätzlichen Maßnahme zu den erprobten Präventionskonzepten hat Kasimir auch kein Problem mit den Zutrittstests.
Verantwortungsbewusst
Hubert Dragaschnig, Leiter des Theaters Kosmos, kann dem Weg des Landes, nicht nur die Inzidenz im Blick zu haben, sondern auch die Zahl der Intensivbettenbelegung sowie das Testen und die Impfungen, viel abgewinnen. Er ist sich auch sicher, dass das Kulturpublikum, sich der Verantwortung, die jeder Einzelne trägt, bewusst ist und die Zutrittstests in Kauf nimmt. Man stehe angesichts der sich dahinziehenden Verlautbarungen über mögliche Öffnungsschritte ständig mit dem Team in Diskussion und werde nach dem jetzigen Stand der Dinge am letzten Märzwochenende die Premiere des Handke-Stücks „Wunschloses Unglück“ anbieten. Gerne auch als Matinee und Nachmittagsvorstellung mit der Perspektive, dass im April auch Aufführungen am Abend möglich sind.