Johanna Bilgeri, Landessiegerin mit dem Fagott

Kultur / 27.03.2021 • 19:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Johanna Bilgeri, Landessiegerin mit dem Fagott
Die Fagottistin Johanna Bilgeri tritt demnächst mit einem neuen Ensemble in Bregenz auf.  BILGERI

Die Fagottistin Johanna Bilgeri (19) hat viele Preise gewonnen und wirkt in verschiedenen Formationen mit.

Hittisau Wenn Johanna Bilgeri das Fagott spielt, erklingen sanfte Töne, die das einzigartige Klangspektrum zur Geltung bringen. „Die Vielseitigkeit des Instruments zeigt sich darin, dass es hervorragend in verschiedenen Kombinationen funktioniert. Es ist möglich, solistisch unterwegs zu sein oder auch Kammermusik mit Streichern oder Bläsern zu machen. Der Klang kann sehr variabel sein“, sagt Johanna Bilgeri. Im Alter von fünf Jahren hatte die Bregenzerwälderin ihre erste Blockflöte in der Hand, ein Jahr später wechselte sie zu einem kindertauglichen Quintfagott. Am Vorarlberger Landeskonservatorium absolvierte sie ein Basisstudium bei Professor Allen Smith. Derzeit studiert sie an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.

Vielseitiges Engagement

Johanna Bilgeri ist es ein großes Anliegen, sich in unterschiedlichsten Formationen einzubringen und mit erfahrenen Musikern zusammenzuarbeiten. Orchestererfahrung sammelte sie bei der Quarta-4 Länder Jugendphilharmonie unter Christoph Eberle, bei der Sinfonietta Vorarlberg, beim Symphonieorchester Vorarlberg, dem Wiener Jeunesse Orchester und dem Sinfonieorchester Liechtenstein. Von 2018 bis 2019 spielte sie beim Ensemble Esperanza mit, das aus Stipendiaten der Internationalen Musikakademie Liechtenstein besteht und mit dem Opus Klassik ausgezeichnet wurde.

Vor drei Jahren schloss sie sich mit Anna Eberle (Oboe) und Paul Moosbrugger (Klarinette) zum Trio Mélange zusammen, das für Konzertmomente auf hohem Niveau bekannt ist. Letztes Jahr konnten die drei jungen Vorarlberger bei den Podiumskonzerten in Schaan mit Stücken von Piazzolla, Ibert und Dubois den ersten Rang erreichen.

Auch bei anderen Wettbewerben lieferte die Hittisauerin hervorragende Leistungen ab. Heuer wurde sie bei Prima la musica zur Landessiegerin gekürt. „Ich sehe solche Vorspiele als eine Chance, mir selbst Ziele zu stecken, wobei es gilt, einen Abstand zu wahren und sich die Ergebnisse nicht zu sehr zu Herzen zu nehmen. Die Musik bleibt eine Geschmacksache, sie kann nicht wie beim Sport mit einer Stoppuhr gemessen werden.“ Aus Sicht der Fagottistin ist es wichtig, mit den eigenen Leistungen zufrieden zu sein, ohne einen großen Druck aufzubauen. „Es gehört zum Musikerleben dazu, wer später Teil eines Orchesters sein möchte, muss sich mit anderen messen.“

Emotionen vermitteln

Den ersten Lockdown nutzte sie, um sich mit voller Motivation auf neue Konzertliteratur zu stürzen. Je länger die konzertfreie Zeit andauerte, desto mehr ging der Musikerin die Möglichkeit ab, auf der Bühne zu stehen. „Ich bin sehr froh, dass es langsam wieder losgehen kann. Es ist eine Bestätigung, wenn die Stimmung und die Gefühle, die man übermitteln möchte, beim Publikum ankommen. Durch den Kontakt entsteht Magie.“ Anfang April wird sie mit dem neugegründeten Kammerorchester Camerata Musica Reno unter der Leitung des Altacher Dirigenten Tobias Grabher (23) Strawinskys “Geschichte vom Soldaten“ im Theater Kosmos präsentieren. Wieder zurück auf der Bühne hat sich die Bregenzerwälderin das Ziel gesetzt, für hochwertige Musikerlebnisse zu sorgen und dem Publikum tiefgründige Emotionen zu vermitteln. Miriam Sorko

Aufführungen von Strawinskys “Geschichte vom Soldaten” am 3., 4. und 5. April, 17 Uhr, im Theater Kosmos in Bregenz: www.theaterkosmos.at

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