Neue Allianz von Kunst und Wirtschaft

Verein locart unterstützt erneut Kulturschaffende und sondiert zukunftsfähige Projekte.
Bregenz Es geht nicht um klassisches Sponsoring, sondern um ein Ausschöpfen des kreativen Potenzials von Kulturschaffenden bzw. um eine nachhaltige Zusammenarbeit von Kunst und Wirtschaft, erklärt Maria Simma, Präsidentin der Vorarlberger Berufsvereinigung bildender Künstlerinnen und Künstler sowie Leiterin des Vereins locart, im Gespräch mit den VN. Der Verein wurde bekanntermaßen im Sommer letzten Jahres gegründet. Damals, nach einigen Monaten in der Pandemie und nach dem ersten Lockdown, wurde deutlich, dass die Maßnahmen, die die Regierung getroffen hatte, um Kulturschaffende zu unterstützen, die aufgrund der Veranstaltungsverbote ihre Berufe nicht ausüben durften, nicht greifen bzw., dass bei vielen Betroffenen gar kein Geld ankam. Konkret wurden also Spenden gesammelt, um relativ rasch viele kleinere Summen an die Antragsteller verteilen zu können. Geldgeber waren Privatpersonen, denen Kunst und Kultur ein besonderes Anliegen ist, sowie verschiedene Unternehmen.
„Wir arbeiten an Konzepten zur nachhaltigen Zusammenarbeit von Kunst und Wirtschaft.“
Maria Simma, Verein locart
Besonders positiv hervorgetan hat sich das Vorarlberger Möbelhaus Höttges, das nicht nur einen Teil der Erlöse an den Verein weiterleitete, sondern im Showroom eine Plattform einrichtete, auf der künstlerisches Erleben kontaktlos möglich wurde, während noch alle Bühnen und Konzertpodien geschlossen waren. Diese Investition erlaube es dem Verein, nun eine weitere Ausschüttung von Summen vorzunehmen. Nachdem Maria Simma und ihre Kolleginnen und Kollegen von locart, die Theatermacherin Barbara Herold, die Interessensvertreterin Mirjam Steinbock, die Literaturvermittlerin Frauke Kühn oder die Musiker David Helbock und Philipp Lingg, feststellen mussten, dass es immer noch Kulturschaffende gibt, die aus verschiedenen Gründen nicht von den Unterstützungsmaßnahmen der Regierung profitieren können, wird die Aktion (www.locart.at) fortgesetzt.
Ideen liefern
Gleichzeitig beschäftigt sich ein Team von locart aber mit der Ausarbeitung von Konzepten, die eine sinnvolle Zusammenarbeit von Kunst und Wirtschaft ohne das Schaffen von Abhängigkeit beinhalten. “Wir wollen uns weiterentwickeln”, sagt Maria Simma. Solche Ideen können auch den Bereich der Kunstvermittlung tangieren. Außerdem könnten Künstlerinnen und Künstler Wirtschaftstreibenden Ideen liefern. Man stehe noch am Anfang, wolle aber zügig arbeiten und Projekte realisieren, erklärt die erfahrene Geisteswissenschaftlerin, die ihre Kenntnisse bereits in verschiedenen Institutionen in Österreich wie auch in Berlin und New York eingebracht hatte und dort vielfältige Erfahrungen erwerben konnte. “Geld einsammeln und das dann wieder verteilen, das istin Zeiten von Corona zwar sinnvoll, das kann es aber noch nicht gewesen sein”, sagt sie.
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