Katharina Mätzler verzaubert mit Musik

Die Fagottistin Katharina Mätzler überzeugte bei Wettbewerben mit tollen Leistungen.
Langenegg Als Musikerin verfolgt Katharina Mätzler (16) engagiert und konsequent ihre Ziele und Träume. Für das Fagott entschied sie sich schon im Alter von sieben Jahren. Ursprünglich wollte die Bregenzerwälderin Querflöte oder Klavier lernen, doch beim Tag der offenen Tür an der Musikschule Bregenzerwald haben ihr das Fagott mit seinem sanften Klang sowie die Art ihres späteren Lehrers Gilbert Hirtz imponiert. „Von diesem Augenblick an wusste ich, dass das der Beginn einer festen Freundschaft mit einem besonderen Instrument war,“ sagt Mätzler. Derzeit besucht sie die sechste Klasse des Musikgymnasiums Feldkirch und absolviert ein künstlerisches Basisstudium bei Professor Allen Smith am Vorarlberger Landeskonservatorium. An ihrem Instrument schätzt sie die unaufdringliche Art, die geheimnisvollen Klangfarben und den großen Tonumfang. „Es ist wichtig, kontinuierlich dran zu bleiben und auf die gelegentlichen spielerischen Schwierigkeiten einzugehen, um diese zu perfektionieren.“
Großes Musiktalent
Beim Wettbewerb Prima la musica wurde sie heuer in der Kategorie „IIIplus“ zur Landessiegerin gekürt und konnte mit 97 von insgesamt 100 möglichen Punkten, die zweithöchste Wertung von allen angetretenen Musikern in allen Plus-Kategorien erreichen. Zusätzlich erhielt sie einen Sonderpreis für ihre überzeugende Interpretation eines zeitgenössischen Werks von Heinz Holliger. „Was anfangs als unspielbar und komisch galt, wurde für mich zu einem immer größeren Spaß. Einmal so richtig schräg ins Fagott reinzublasen, kann sehr unterhaltsam sein.“ Mit ihren herausragenden Ergebnissen knüpft sie an vorhergehende Erfolge an. Letztes Jahr überzeugte sie mit einer starken Leistung beim Jugendmusikwettbewerb EMS Schiers. 2019 gelang es ihr, sich gegen zahlreiche Teilnehmer beim Ostschweizer Solisten und Ensemble Wettbewerb durchzusetzen. Mit dem Stück „Solo de concert“ von Gabriel Pierné belegte sie den ersten Rang.
Herkunft nicht vergessen
Orchestererfahrung sammelte Katharina Mätzler unter anderem beim Jugendsinfonieorchester Dornbirn, der Kammerphilharmonie Vorarlberg und dem Opernbühnenorchester Württembergisches Allgäu. Kammermusik auf höchstem Niveau macht sie mit dem Trio Arundo Donax unter der Leitung von Rita Varch-Hidber. Gemeinsam mit Anna Kicker (Oboe) und Lena Pfitscher (Klarinette) beteiligte sie sich an Wettbewerben und gab zahlreiche Konzerte. Ausgezeichnete Ergebnisse gelangen ihr auch mit dem quintetto burlesco´, dem zusätzlich Maya Sutterlüty (Flöte) und Franzsika Bär (Horn) angehören. „Ich spiele einerseits gerne Werke, bei denen ich zeigen kann, was man mit dem Fagott alles machen kann, und anderseits ruhige Sätze, in denen das Ausdrücken von Emotionen und Gefühlen oberste Priorität hat.“ Für die Zukunft hat sich die Musikerin das Ziel gesetzt, bei ausgezeichneten Hochschulprofessoren zu studieren. „Meine musikalischen Vorbilder sind junge Fagottisten, die ihre Leidenschaft zu ihrem Beruf gemacht haben, mit ihrem Spiel Menschen berühren und mit der Musik die Welt verzaubern.“ Dazu zählt für die Bregenzerwälderin die Solofagottistin Sophie Dervaux (30), die bei den Wiener Philharmonikern mitspielt, und die sie kürzlich persönlich treffen durfte. Aus Sicht von Mätzler sollte man als Musiker, egal wie erfolgreich man ist, niemals den eigenen Werdegang und die Herkunft vergessen. Aus diesem Grund ist sie für die Wertschätzung in ihrer Heimatgemeinde Langenegg besonders dankbar. „In diesen schwierigen Zeiten schöpfe ich Kraft aus all den schönen Erlebnissen, die ich mit meinem Fagott schon haben durfte und motiviere mich mit dem Vorsatz, nach Corona wieder anderen Menschen einen Teil meiner Musik in neuer Frische schenken zu können.“ Miriam Sorko