Heidi Michelon macht Musik, die berührt

Heidi Michelon: „Ich möchte das Gefühl vermitteln, dass wir alle eine Einheit sind.“
Dornbirn Es ist ein produktives Jahr für Heidi Michelon (48): Zuerst erschien ihr Album „Ich bin da“, nun legt die Dornbirnerin mit zwei weiteren CDs nach. „Ich verspüre die Dringlichkeit hinter meinem musikalischen Tun. In einem Jahr habe ich über 50 Songs geschrieben“, sagt Michelon. Das zweite Album „Dreimilliarden Herzschläge“ erscheint im Juli. Vervollständigt wird die Trilogie im Dezember mit der Platte „yesss baby“.
Mit ihrer Musik möchte die Künstlerin nach vorne schauen und ihre eigene Entwicklung in Beziehung mit anderen Menschen in Lieder verpacken. „Während meiner täglichen Fußmärsche begebe ich mich in eine Art meditative Versenkung und innerhalb weniger Minuten ist dann ein Text da, ein Rhythmus, sogar Noten für das Piano oder die Idee für das musikalische Arrangement.“ In den Texten tritt immer wieder ihr tiefgreifender Glaube an die Schöpfung zu Tage. „Am Ende wird man dich nur fragen, wie sehr hast du geliebt!“, lautet eine Songzeile des Lieds „Wenn du oben anklopfst“, die Michelons Auseinandersetzung mit essenziellen Lebensfragen verdeutlicht. „Mit diesem Werk analysierte ich lyrisch, was wirklich wichtig ist auf Erden.“ Was die Musikerin ausmacht, ist die Tatsache, dass sie tut, wonach sie sich fühlt, und ihr eigenes Ding durchzieht. „Ich muss nicht mehr groß herauskommen, deshalb habe ich auch keine Versagensängste. Menschen mit meinen Songs zu berühren, das ist meine größte Freude, und ich möchte, sofern möglich, das Gefühl vermitteln, dass wir alle eine Einheit sind.“
Wien ein Fisch
Musikalisch wird sich die Dornbirnerin auf ihren neuen Alben weitgehend treu bleiben. Von melodischen Balladen bis zu energetischen Raps reicht die Bandbreite. Es geht um echte Gefühle, lebensnahe Situationen und das Zusammenwirken in Beziehungen. Aufmunternde Texte, raffiniert verpackte Botschaften und auch emotionale Passagen bewegen beim Zuhören. An ihren Musikvideoproduktionen für ihren YouTube-Kanal möchte sie Kreativschaffende teilhaben lassen. Neben der Dornbirner Intermedia-Absolventin Le Chun Ye wirkten unter anderem auch vier Showtalente der DBA-Tanzschule in Götzis mit. „Gemeinsam kann man große Projekte auf die Beine stellen. Für mich ist es wichtig, mit anderen Künstlern, Darstellern oder auch Freunden zusammenzuarbeiten, durch diese Produktionen wird das Bild der Einheit abgerundet.“ Im Tonstudio wird wieder der Feldkircher Produzent Paul Winter die Fäden in der Hand halten. „Heidi Michelon legt ihr ganzes Herz in ihre ausdruckstarke Stimme. Sie ringt um Ausdruck und als Zuhörer spürt man ihre Freude und den hohen Energielevel. Als Produzent macht sie es mir einfach, das zu übersetzen“, erklärt Winter und fügt hinzu: „Ihre Texte in Melodie zu setzen, ist für sie wie Schwimmen für einen Fisch. Das Neue ist ihre Art zu texten, zu denken, zu fühlen und die Fähigkeit, dies auf das Medium zu bringen.“ Miriam Sorko