Unter den Top-Stipendiaten in Bayreuth

Die Lustenauer Geigerin Elisso Gogibedaschwili wurde für das heurige Konzert ausgewählt.
LUSTENAU Die erst 20-jährige Geigerin Elisso Gogibedaschwili ist glücklich. Denn eine eindrücklichere Bestätigung für ihr überragendes künstlerisches Format als die Nominierung aus 200 internationalen Wagner-Stipendiaten unter jene zehn Künstler, die heuer in Bayreuth beim jährlichen Stipendiatenkonzert auftreten dürfen, gibt es nicht.
Die Erfolgssträhne der jungen Künstlerin scheint damit nicht abzureißen. 2019 erhielt sie zusammen mit dem etwas älteren Dornbirner Pianisten Aaron Pilsan die Fördergabe des Landes für besonders begabte junge Musiker, im Jahr darauf wurde ihr vom Richard-Wagner-Verband Vorarlberg das jährliche Stipendium zum Besuch von Opernaufführungen in Bayreuth zuerkannt. Nach der pandemiebedingten Absage des Wagner-Festivals 2020 kann Elisso nun heuer unter anderem die Neuinszenierung von Wagners „Der fliegende Holländer“ besuchen. Dass sie zudem beim gemeinsamen Stipendiatenkonzert am 6. August im Europasaal des Internationalen Jugendzentrums in Bayreuth auftreten darf, erfüllt ihre kühnsten Träume, wie sie im VN-Interview sagt. Sie wird dort zusammen mit dem Pianisten Heechul Yang den ersten Satz aus Beethovens Sonate Nr. 1 op. 12 vortragen und hofft, damit auch die anwesenden Experten zu begeistern.
Der langjährige Vorsitzende des Wagner-Verbandes Vorarlberg, Peter M. Stemberger, bestätigt: „Es war unglaublich, mit welch brillanter Technik und reifer Gestaltung Elisso bereits auftritt. Mit dieser ungewöhnlichen Musikalität ist sie auch die jüngste und erste Stipendiatin unter unseren vielen Talenten der letzten Jahre, der diese Auszeichnung zuteil wird.“ Elisso Gogibedaschwili wurde in eine multikulturelle Lustenauer Musikerfamilie hineingeboren. Ihr Vater, der Bratschist und Pädagoge Irakli Gogibedaschwili, stammt aus Georgien und hat 1990 hier das Arpeggione-Kammerorchester gegründet, das er bis heute künstlerisch leitet. Ihre Mutter kommt aus Taiwan und ist eine angesehene Pianistin und auch Pädagogin. Mit sechs gewann Elisso erste Preise, seit 2008 wurde sie an der Musikhochschule Karlsruhe unterrichtet. Es folgten erste Debüts mit Orchestern und anspruchsvollem Programm wie Paganinis Violinkonzert sowie internationale Recitals.
Bald auch in Berlin
Im September ist Elisso Gogibedaschwili Teilnehmerin am Mendelssohn-Wettbewerb in Berlin und wird danach beim Ponte Kammermusik-Festival in Ulm mitwirken. Im Oktober spielt sie zweimal das Sibelius-Violinkonzert in Russland und freut sich besonders, am 13. November in Hohenems zusammen mit dem Kammerorchester Arpeggione endlich das wegen Corona bereits viermal verschobene Beethoven-Violinkonzert aufzuführen. Elisso Gogibedaschwili: „Über die vielen Auftritte in den nächsten Monaten freue ich mich wirklich unfassbar. Es fühlt sich alles noch surreal an, aber ich hoffe, dass die Coronazahlen niedrig bleiben.“ Ju
„Über die vielen Auftritte in den nächsten Monaten freue ich mich wirklich unfassbar.“