Cooler Text des österreichischen Autors Ferdinand Schmalz

Roman Tiefgekühlt bleiben offenbar auch Texte länger frisch. 2017 gewann Ferdinand Schmalz mit seinem Text „mein lieblings-
tier heißt winter“ den Ingeborg-Bachmann-Preis. Vier Jahre später begegnet man Eismann Schlicht, seinem Tiefkühl-Rehragout und seinem Kunden Doktor Schauer nun wieder. Der Text hat sich zum Debütroman des Dramatikers ausgewachsen. So ungewöhnlich wie seine Stücke ist auch dieser Roman – in formaler wie in inhaltlicher Hinsicht. Schmalz verwendet Sprache nicht einfach als Mittel zum Erzählen, sondern drechselt sie, versieht sie liebevoll mit Arabesken und legt selten Wert auf klare Worte. Das könnte einem bald zu viel werden, hätte der Autor nicht auch bei Personen und Plot einiges zu bieten. Der schwerkranke Schauer kündigte seinen Selbstmord in der Tiefkühltruhe an und bat um den Abtransport seiner Leiche. Doch bei Schlichts Wiederkehr war die Truhe leer. Aus dem damaligen Cliffhanger ist nun ein Krimi entstanden, der mit skurrilen Figuren aufwartet.
“Mein Lieblingstier heißt Winter”, Ferdinand Schmalz, Fischer, 192 Seiten