Kurz und bündig einfach gut: Das neue Kabarett von Stefan Vögel

Kultur / 22.09.2021 • 16:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Kurz und bündig einfach gut: Das neue Kabarett von Stefan Vögel
Stefan Vögel und Anna Gross.Vovo/Mathis

Rankweil Ja, es ist möglich, ein Leben nach Corona. Damit man dann nicht von der Krise in den post-pandemischen Freiheitsschock purzelt, haben die Vorarlberger Kabarettisten Anna Gross und Stefan Vögel mit ihrem neuen Programm eine kleine Erinnerungshilfe an „das Leben davor“ zusammengestellt. Am Premierenabend im Alten Kino in Rankweil waren sich alle einig: Schön, dass so herzhaft über eigentlich ja eher weniger lustige Dinge gelacht werden kann. Für die Regie und den Feinschliff an dem Unternehmen sorgte übrigens Maria Neuschmid, und damit wäre das humoristische Trio komplett.

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„Wo simmr stohblieba“, diese Frage, die ja nicht selten in alemannischen Gesprächsführungen fällt, ist dann gleich auch der Titel des neuen Programms. Er passt in doppelter Hinsicht. Zum einen, weil er eben auf Herr und Frau Vorarlberger anspielt, darauf, wie und was man so redet. Zum anderen, weil sich Stefan Vögel und Anna Gross auch die Frage stellen, wo man denn vor Corona stehen geblieben ist und wo man nach Corona wieder weitermacht. Und das exerzieren sie dann anhand von Paradetypen durch. Da fehlen natürlich die beiden Großeltern nicht, die auf dem Bänkle sitzend einander von ihrer Kindheit und Jugend erzählen und dass die Jugend von heute ja gar keine Ahnung mehr davon hat. Sehr gelungen. Da patrouilliert dann aber genauso der überkorrekte Nachbar über die Bühne, der Corona-Sünder anschwärzt. Dann kommt die grandiose Hochzeitsrede des angeheiterten Vaters des Bräutigams, und Beziehungskisten in allen Lebenslagen fehlen natürlich auch nicht.

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Ins große Finale stürzen sich Gross und Vögel übrigens mit einer Dialektstunde für nicht-muttersprachliche Alemannen und einer bis ins letzte Detail einfach nur urigen Alltagsszene zum Thema „der Mann kauft ein“. Gesungen wird auch. Über Katzen, diese untreuen Seelen, die sich in der Corona-Krise vom Nachbar abwerben haben lassen. Besungen wird übrigens auch der neue Designer-Mantel, der für herzhafte Lacher sorgt und den man auch als den Kabarett-Hit „Der Überzieher“ kennt.
Was kann also „Wo simmr stohblieba“? Es unterhält definitiv und schöpft dabei aus der Komik-Kiste des Alltagslebens. Das dann so pointiert auf die Bühne zu bringen, wie es Anna Gross und Stefan Vögel hier im Alten Kino in Rankweil gemacht haben, das will dann schon etwas heißen. Aber das können sie eben einfach. Veronika Fehle

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Weitere Termine von „Wo simmr stohblieba“ bis 19. November in Rankweil, Göfis, Götzis, Hohenems und Dornbirn: www.vovo.at

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