Musiker in Vorarlberg: Erst bei Petrenko, nun bei “My Fair Lady”

Kultur / 05.10.2021 • 20:30 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Musiker in Vorarlberg: Erst bei Petrenko, nun bei "My Fair Lady"
Das Musiktheater Vorarlberg spielt heuer “My Fair Lady” und bietet Schulen auch wieder Musikvermittlung an. theater/manuel

Das Musiktheater Vorarlberg ist wieder aktiv, zum Teil mit Musikern des Symphonieorchesters Vorarlberg.

Götzis Am Wochenende absolvierten einige Musikerinnen und Musiker ein ziemliches Kontrastprogramm. Nach der ersten Aufführung von Mahlers neunter Symphonie unter Kirill Petrenko am Samstagabend im Festspielhaus erfolgte am Sonntagvormittag eine Orchesterprobe beim Musiktheater Vorarlberg, das mit “My Fair Lady” von Frederick Loewe wieder in Erscheinung tritt, und am Sonntagnachmittag saßen sie dann wieder in den Reihen des Symphonieorchesters Vorarlberg vor Petrenko.

Musikalisch hoch Anspruchsvolles wie auch die leichtere Kost verlangt nach präzisem Agieren – Profis machen da keinen Unterschied, sie stellen sich da wie dort der Herausforderung. Nikolaus Netzer, Intendant des Musiktheaters Vorarlberg, weiß sowieso, was Sache ist. Er war an Theaterhäusern in Innsbruck und Ulm tätig, ist mittlerweile auch Musikpädagoge und leitet seit einigen Jahren das Musiktheater, das mit Profi-Musikern, ebensolchen Sängerinnen und Sängern und Amateuren pro Jahr ein großes Werk produziert.

Die Pandemie hatte ihn im Vorjahr zu einer Pause gezwungen, jetzt sind alle glücklich über die möglich gewordene Begegnung, und für Netzer passt es gut ins Konzept, dass man mit “My Fair Lady” einen “Wohlfühlabend” anbieten kann. Die Handlung des in den 1950er-Jahren uraufgeführten Musicals kann ambitioniert überdacht werden, meint er. Das Leading-Team ist erfahren. Dirigent Michael Mader hat ebenso schon an der Bayerischen Staatsoper gearbeitet (wo Petrenko im Übrigen bis vor Kurzem Generalmusikdirektor war) wie Regisseurin Maria Kwaschik. Nach einem Treffen in München fand man rasch zu einer gemeinsamen Sprache. Damit wäre man beim Stichwort, denn Eliza Doolittle soll in diesem Stück bekanntermaßen rhetorisch geschult werden. Sabine Winter übernimmt die Partie und wird auch den Vorarlberger Dialekt humorvoll zur Wirkung kommen lassen. Ansonsten will man die Handlung zwar nicht umkrempeln, aber die Stärke der Frauen gut sichtbar machen. Eliza weiß selbst, was für eine berufliche Karriere förderlich ist, und Prof. Higgins’ Mutter greift deutlich ein. Das Land bleibt bei den Förderzusagen in der Höhe von 60.000 Euro, die Gemeinde steuert 26.000 Euro bei, erhält aber Mietzahlungen für die Bühne AmBach.

„Die bescheidene Bühneninfrastruktur wird mit Ideen kompensiert. Das weiß unser Team.“

Nikolaus Netzer, Intendant Musiktheater Vorarlberg

Premiere von “My Fair Lady” am 8. Oktober, AmBach Götzis. Weitere Aufführungen am 10., 12. 14., 16. Oktober sowie am 19. Oktober in Lustenau: mtvo.at

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.