Landesorchester soll zukunftsfähig werden

Kultur / 06.10.2021 • 18:10 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Landesorchester soll zukunftsfähig werden
Das Symphonieorchester Vorarlberg wurde in den letzten Jahren vom Land mit 570.000 Euro subventioniert. SOV/Mathis

Im Zuge der Budgetverhandlungen ist das Symphonieorchester Vorarlberg neben dem Landestheater ein wichtiger Faktor.

Bregenz Mit der relativ frühzeitigen Bekanntgabe der Musiktheaterproduktion im Jahr 2023, nämlich „Maria Stuarda“ von Donizetti, haben Sebastian Hazod, Geschäftsführer des Symphonieorchesters Vorarlberg (SOV), und Stephanie Gräve, Intendantin des Vorarlberger Landestheaters, bekundet, dass die Fortsetzung der Zusammenarbeit und damit die Realisierung einer Oper, beiden ein sehr großes Anliegen ist. Werner Döring, Geschäftsführer der Kulturhäuser Betriebsgesellschaft (Kuges), hatte in einem Gespräch mit den VN einen Vorschlag zur Sicherung der Finanzierung eingebracht. Das Land sollte, so Döring, das SOV, das von seinem Publikum gerne auch als Landesorchester bezeichnet wird,  grundsätzlich auf eine breitere finanzielle Basis stellen, dann könnte der finanzielle Beitrag zur Produktion seitens des Orchesters größer ausfallen. Bislang werden die Kosten primär vom Landestheater gestemmt und machen gut das Dreifache einer Sprechtheaterproduktion aus. 

„Jephtha“ von Händel ist die Oper dieser Spielzeit, danoch kommt "Maria Stuarda" von Donizetti.  <span class="copyright">LT/Köhler</span><br> 
„Jephtha“ von Händel ist die Oper dieser Spielzeit, danoch kommt "Maria Stuarda" von Donizetti.  LT/Köhler
 

Hazod ist derzeit im guten Austausch mit Landesstatthalterin Schöbi-Fink. Dabei geht es um eine mehrjährige Perspektive, erklärte er im Gespräch mit den VN.  Die wirtschaftliche Situation des Orchesters sei aufgrund der Absagen wegen der Pandemie sowie der Covid-Förderungen des Bundes nicht entflechtet darzustellen, jedenfalls werde das Programm im nächsten Jahr gewiss nicht reduziert, ganz im Gegenteil, es sei sogar an die eine oder andere kleine Zusatzproduktion zu denken.

Hoher Eigendeckungsgrad

Die Subventionssumme des Landes für das SOV hat sich in den letzten Jahren bei 570.000 Euro eingependelt. Der Eigendeckungsgrad liegt bei etwa 62 Prozent.

Die Auswahl des Opernrepertoires, aus dem man schöpfen kann, ist bei einer Bespielung des Kornmarkttheaters beschränkt. Ein Ausweichen ins Bregenzer Festspielhaus würde einerseits den Werkradius erweitern und andererseits die Reduzierung der Aufführungszahl ermöglichen. Werner Döring hält dies für denkbar, wenn etwa die Festspiele als weiterer Partner einsteigen. Für Hazod ist das Festspielhaus grundsätzlich ein Thema, er erinnert aber daran, dass sich das SOV damit vor Jahren in wirtschaftliche Schwierigkeiten manövrierte.

Gute Auslastung beim Saisonstart

Im Frühjahr 2022 werden das SOV und das Landestheater bekanntlich die Oper „Jephtha“ von Georg Friedrich Händel anbieten. Von der Qualität der Produktion hat man sich bereits heuer bei den viel Glanz verströmenden Endproben überzeugen können. Die Premiere wurde von Corona verhindert.

Gut gestartet: "Else (ohne Fräulein)" heuer am Landestheater. <span class="copyright">VLT/Köhler</span>
Gut gestartet: "Else (ohne Fräulein)" heuer am Landestheater. VLT/Köhler

Was den Start in die diesjährige Theatersaison betrifft, zeigt das Publikum Interesse. Werner Döring hatte im VN-Gespräch von einem kleinen Besucherrückgang gesprochen, der im Vergleich zu anderen Häusern in Nachwirkung der Pandemie minimal sei. Er hatte einzelne Produktionen miteinander verglichen. Dem wurde nun nachgereicht, dass man bei der grundsätzlichen Auslastung einen erfreulichen Anstieg verzeichnet. „König Odipus“, „Else (ohne Fräulein)“ sowie das Schultheater „Wild!“ stießen beim jeweiligen Premierenpublikum zudem auf hörbar starke Zustimmung.

Nächste Premiere des Landestheaters:  „Alle you can be! Eurydike und Orpheus” am 8. Oktober  am Bregenzer Kornmarkt. 

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