Hilda Keemink schafft berührende Begegnungen

Kultur / 19.01.2022 • 22:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Künstlerin Hilda Keemink in der Villa Claudia in Feldkirch. <span class="copyright">Keemink</span>
Künstlerin Hilda Keemink in der Villa Claudia in Feldkirch. Keemink

Auch oder gerade jetzt wird Nähe wunderbar erfahrbar gemacht.

Feldkirch Auf Nähe müssen die Menschen weitgehend verzichten. Dass sich nach zwei Jahren Pandemie noch keine Aufhebung des so wichtigen und vernünftigen Abstandsgebots abzeichnet, ist mitunter zermürbend. Umso schöner ist es, sich mit Kunst zu umgeben, die Nähe und Begegnungen vermittelt. Hilda Keemink, die ebenfalls damit zurande kommen musste, dass die Ausstellungspläne und Vorhaben aufgrund der Coronaverordnungen oftmals zu ändern waren, präsentiert bis zum 30. Jänner Arbeiten in einigen Räumen der Villa Claudia in Feldkirch, dem Domizil der Vereinigung Kunst.Vorarlberg.

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Hilda Keemink

Mit dem Titel “close talk” spielt sie einerseits auf den Begriff Small Talk an, macht aber deutlich, dass es nicht das vielzitierte, oberflächliche Geschwätz sein kann, das das Verständnis fördert, sondern dass es schon das interessierte Zuhören und das Zugehen aufeinander für ein respektvolles Zusammenleben bzw. die Weiterentwicklung der Gesellschaft braucht.

Feinsinniger Humor

Dass die aus den Niederlanden stammende und seit den 1980er-Jahren in Vorarlberg lebende Künstlerin (geb. 1954) nicht sauertöpfisch vorgeht, versteht sich einerseits von selbst und ist andererseits allen bekannt, die mit ihren Arbeiten in Berührung kamen. In den Werken steckt so viel feinsinniger Humor, dass sich unwillkürlich eine Beschwingtheit einstellt, die wiederum nicht oberflächlich ist, sondern sich aus einem Empathiegefühl speist, das Hilda Keemink mit ihren Arbeiten aktiviert. Da sitzen Personen absolut in sich ruhend einzeln und in Gruppen, da kommunizieren Menschen auf eine Art miteinander, die keinen Zweifel daran lässt, dass das Gegenüber beim Gespräch am Tisch oder beim Spaziergang mit den Hunden ernst genommen wird. So wie die Künstlerin kleine Gesten und Bewegungen hinstrichelt, erhalten sie eine tiefe Bedeutung.

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Hilda Keemink

Dabei ist es nicht einmal so, dass die bunten Enkaustik-Arbeiten in Kontrast zu den Zeichnungen stehen, die mit Draht übertragen werden und große Ausmaße annehmen können. Hilda Keeminks Werk war mittlerweile in mehreren Gruppenausstellungen vertreten, schön dass ihm nun wieder viel Raum gegeben wurde.

Die Ausstellung in der Villa Claudia in Feldkirch (Bahnhofstraße 6) ist bis 30. Jänner geöffnet, Fr, 16 bis 18 Uhr, Sa, 15 bis 18 Uhr, So, 10 bis 12 und 15 bis 18 Uhr.

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Hilda Keemink