Selbstfindung in einer kaputten Welt

Kultur / 22.04.2022 • 16:50 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Selbstfindung in einer kaputten Welt

Roman Wie findet man seinen Platz in einer Welt, in der alles irgendwie angepasst und kaputt scheint? Im Clinch mit dieser Frage geben sich zwei junge Erwachsene im Johanna Wurzingers Romandebüt „Und das Universum schweigt“ über das Teenageralter hinaus rebellisch. Die Oberösterreicherin lässt ihre Charaktere mit viel Zynismus und Sarkasmus zu sich selbst finden.

Wie gefangen in der Matrix des kapitalistischen Alltags fühlen sich Patrizia und Viktor. Die beiden sind verwandte Seelen; ihre Geschichten erzählt Wurzinger einzeln, um sie gegen Ende bei einem turbulenten Urlaub zu verweben. Angefangen wird bei Viktor, der von einer latenten Depression begleitet sein Glück sucht. Auch bei Patrizia läuft es nicht. Sie angelt sich einen Mann nach dem anderen und ist doch mit keinem so richtig zufrieden.

Selten verliert sich die Autorin in adjektivlastigen Beschreibungen der Umwelt. Meist ist ihr Schreibstil impulsiv. Immer wieder folgt sie neuen Gedankengängen und bringt kurze Sätze voller Einfallsreichtum und Witz zu Papier.

“Und das Universum schweigt”, J. Wurzinger, Elster & Salis, 400 Seiten.