Christa Dietrich

Kommentar

Christa Dietrich

Wie Kunst zu mehr Präsenz kommt

Kultur / 29.04.2022 • 11:00 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Nachdem die Ankaufskommission ihre Arbeit getan hat, zählen die erworbenen Werke zum Sammlungsbestand des Landes. Grob gesagt, verschwinden sie dann in den Depots. Man darf der Kulturpolitik in Vorarlberg hoch anrechnen, dass das Ankaufsbudget mittlerweile 120.000 Euro beträgt und dass das Publikum bei den Ankaufsausstellungen wie sie soeben in Bludenz eröffnet wurden, Einblick nehmen kann. Gut präsent ist das zeitgenössische Kunstschaffen deswegen noch nicht.

Eine gut kuratierte, stets seriös erneuerte Überblicksschau zum Kunstschaffen der Region, das heißt, eine Landesgalerie, sei in Vorarlberg laut Winfried Nussbaummüller, Leiter in der Kulturabteilung des Landes, kein Thema. Auch bei der letzten Kulturenquete im Jahr 2015 sei kein Bedarf formuliert worden. Im Herbst dieses Jahres ist eine Neuauflage einer solchen Enquete geplant. Man wird sehen, wie viele freischaffende bildende Künstlerinnen und Künstler und nicht Vertreter von Institutionen dazu eingeladen werden.

Bevor dort erhoben wird, was fehlt, machte der Kunstexperte Erhard Witzel gestern einen interessanten Vorstoß: Ein entsprechendes Budget erstellen, ein kompetentes Team benennen und beispielsweise alle fünf Jahre eine etwa sechs Monate dauernde Ausstellung realisieren. Der Präsenz der Kunst und der Information des Publikums käme dieser Vorschlag wohl zugute.