Bald kehrt in diese wunderbare Villa wieder Leben ein

Die Literaturhausaktivitäten sind noch von Sanierungen behindert, aber Frauke Kühn hält die Einrichtung bis zur Eröffnung 2024 präsent.
Hohenems Die Villa Franziska und Iwan Rosenthal in Hohenems stellt nicht nur ein besonderes Beispiel der Baukultur und heizungstechnischer Innovationen im späten 19. Jahrhundert dar, sie repräsentiert außerdem eine Unternehmergeschichte sowie ein Aspekt in der Geschichte der Jüdischen Gemeinde in Vorarlberg. Die Namensgeber vermachten das Anwesen, dessen Pracht sich von außen noch nicht offenbart, an eine Nichte, die es im Frühjahr 1938 unter Wert verkaufte und aufgrund der damaligen politischen Verhältnisse in die Schweiz floh.

Über eine Investorengruppe hat sich die Stadt das Gebäude mit dem Park gesichert, schon vor rund vier Jahren wurde eine Teilnutzung der gut erhaltenen und großbürgerlich ausgestatteten Innenräume als Literaturhaus verlautbart. Nachdem sich die Sanierungsarbeiten unter anderem auch pandemiebedingt verzögerten, kann nun davon ausgegangen werden, dass die offizielle Eröffnung im Jahr 2024 stattfinden. “Wir halten unerschütterlich daran fest”, versicherte Literaturhaus-Leiterin Frauke Kühn. Auch wenn noch keine Publikumsfrequenz in der Villa mit ihrem beeindruckenden Gartensalon möglich ist, wurden bereits verschiedene Projekte realisiert und die Vernetzung mit Einrichtungen in verschiedenen Ländern vorangetrieben.
Lyrik-Illumination
Ein gut sichtbares Zeichen interner Tätigkeit stellt eine Nachtlesung sowie eine Lyrik-Illumination dar. Am 14. Juni zwischen 22 und 23 Uhr treten mit Monika Helfer sowie dem aus Spanien stammenden deutschen Autor José F. A. Oliver und Ales Steger aus Slowenien bekannte Stimmen der Gegenwartsliteratur in der Kutscheneinfahrt des Gebäudes auf. Die Illumination ist so zu verstehen, dass vom 1. bis 30. Juni in den Fenstern des Gebäudes lyrische Beiträge, etwa von Hamed Abboud, Heike Fiedler und Sascha Garzetti lesbar werden.

“Es geht eine Magie vom Haus aus”, berichtet Frauke Kühn, die immer wieder damit konfrontiert wird, dass Literaturinteressierte der Eröffnung schon mit großer Spannung entgegensehen. Bis es soweit ist, sind die erwähnten wie noch weitere Projekte im öffentlichen Raum geplant, die vielen Menschen die Teilhabe ermöglichen. Das Ausweichen auf digitale Plattformen bietet sich nicht nur an, es eröffnet vor allem auch jungen Menschen Zugang zur Literatur. Mit der Künstlerin Veronika Schubert und weiteren Experten wird übrigens eine europäische Anthologie virtueller Lyrik erarbeitet.

Am 14. Juni, 22 bis 23 Uhr, findet eine Nachtlesung an der Kutscheneinfahrt der Villa Franziska und Iwan Rosenthal in Hohenems (Radetzykstr. 1) statt.

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