Keine Festspiele ohne Fest des Kindes

Über 600 Begeisterte setzten ein Zeichen und bejubelten den großen Auftritt kleiner Künstler.
Bregenz Da hatten somit alle Mitwirkenden ihre Fans dabei und dazu kamen noch jede Menge Interessierte, die bei dieser Sommerhitze nicht nach einem kühlenden Badeplatz Ausschau hielten, sondern nach einem Sitzplatz in der Werkstattbühne, in die die Abschlussaufführung des Fest des Kindes heuer verlegt wurde. Eine gute Entscheidung der Bregenzer Festspielleitung, auch der Blick auf über 600 jubelnde Besucher war am Sonntagnachmittag überwältigend. Dass der künstlerische Leiter Simon Kräutler nicht darauf erpicht ist, mit seinem Team, seiner Band und heuer insgesamt über 150 Kindern im Alter von sechs bis zehn Jahren innerhalb einer Woche einfach ein kleines Musical auf die Beine zu stellen, hat sich schon seit Jahren als wertvoll erwiesen. Hier erwartet die Kinder nichts Vorgefertigtes, von jedem einzelnen Requisit bis zum Kostüm wird alles in den Werkstattgruppen selbst geschaffen. Außerdem gilt es Texte zu erarbeiten, zu singen und zu tanzen. Nachdem man Lust auf Akrobatik hatte, wurde diese gleich auch eingebaut.
Gute Übung für später
Ganz schön viel, möchte man meinen. Das geht sich aber alles aus, stellt man fest. Mehr noch, ganz schön unterhaltend, überraschend und begeisternd ist das Ergebnis. Entsprechend motiviert setzt sich bei Kindern dieser Altersgruppe somit Kreativität frei sowie auch Mut und Durchhaltevermögen. Dass das eine gute Übung für das spätere Leben ist, wissen die Großen, dass etwas zu gestalten und an einem Projekt mitzuwirken enormen Spaß machen kann, erfahren die Kleinen.Eine Geschichte wird freilich auch erzählt. Angelehnt an die Produktion „Madame Butterfly“ auf der Seebühne, taucht das Publikum ein in ein Schmetterlingsland, aus dem die kleine Lila ausbrechen will und nach der Begegnung mit Heuschrecken, Käfern, Bienen und Glühwürmchen wieder zurückfindet. Die Songs sind poppig und rockig und brauchen auch gar nicht lieblich zu sein, viel Witz steckt in den Details und das Publikum braucht nicht lange zum Mitmachen aufgefordert zu werden. Das große Rasenstück als Bühnenbild ist eine Wucht, kann es mit der „Butterfly“-Zeichnung auf dem See durchaus aufnehmen und rundherum gab es noch Hunderte Kinderzeichnungen zu bestaunen, die natürlich in die jeweiligen Wohnungen kommen. Als Erinnerung und vielleicht auch als Zeichen der Vorfreude auf das nächste Jahr. Denn auch 2023 sollte es heißen: Keine Festspiele ohne Fest des Kindes. CD