Alpinale: In einen Mikrokosmos eintauchen

Kultur / 10.08.2022 • 05:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Der berührende Animationsfilm "Hearts of Gold" stand beim Auftakt auf dem Programm. <span class="copyright">Alpinale</span>
Der berührende Animationsfilm "Hearts of Gold" stand beim Auftakt auf dem Programm. Alpinale

Beim Kurzfilmfestival “Alpinale” in Bludenz heißt es wieder Film ab.

BLUDENZ „Kurzfilme können besonders rasch und eindrücklich auf aktuelle Entwicklungen und Geschehnisse in unserer Welt reagieren und Themen sichtbar machen. Außerdem schafft es der Kurzfilm besser als viele andere Kunstformen, die Dinge aus unterschiedlichsten Blickwinkeln zu betrachten und uns in einen Mikrokosmos eintauchen zu lassen“, erklärte Manuela Mylonas, Intendantin der Alpinale Bludenz zum Auftakt der Veranstaltung.

Manuela Mylonas betont wie wichtig es ist nachzudenken und Fragen zu stellen. <span class="copyright">BI</span>
Manuela Mylonas betont wie wichtig es ist nachzudenken und Fragen zu stellen. BI

Kurzfilme können rasch und eindrücklich auf aktuelle Entwicklungen reagieren und Themen sichtbar machen.

Manuela Mylonas, Alpinale Intendantin

Es sei wichtig, hinzuschauen, nachzudenken und Fragen zu stellen. „Für ein gutes Kurzfilmfestival braucht es Filme, die unterhalten, genauso wie Filme, die nachdenklich machen, die wachrütteln und die uns über den eigenen Tellerrand blicken lassen. Deshalb liebe ich den Kurzfilm“, führte sie weiter aus.

"Rassismusnichtsein" spielt in Bludenz.
"Rassismusnichtsein" spielt in Bludenz.

Bis Samstag steht nun ein vielfältiges Programmangebot an. Mit „Rassismusnichtsein – Meine Welt ohne Rassismus“ wird beispielsweise ein elfminütiger Film unter der Regie von Luisa Bahl gezeigt. Darin berichteten Jugendliche aus Bludenz von ihrer Erfahrung mit Alltagsrassismus.

Berührender Animationsfilm

Der sehr berührende Animationsfilm „Heart of Gold“, im Jahr 2020 entstanden, erschließt sich auf verschiedenen Ebenen. Der Titel ist irreführend, denn “Heart of Gold” bedeutet im übertragenen Sinn einen Menschen, der selbstlos, mitfühlend und aufopferungsbereit ist. Auf die Protagonistin, der alleinerziehenden Mutter eines kranken Sohns, trifft dies zum Teil zu. Sie verkauft sukzessive ihre Körperteile an ein reiches Ehepaar, um die Not zu lindern. Die Liebe zum Sohn verwandelt sich dann aber in Gier.

Die Alpinale geht diese Woche wieder in Bludenz über die Bühne. <span class="copyright">Alpinale</span>
Die Alpinale geht diese Woche wieder in Bludenz über die Bühne. Alpinale

Die Umsetzung erfolgte durch den französischen Regisseur Simon Filliot als Stop-Motion-Kurzfilm, der gleichermaßen düster wie bizarr ist. Es wird auf jegliche Sprache verzichtet, Gefühle werden durch Schnauben und Stöhnen ausgedrückt. Ein Aspekt des Films ist auch die Austauschbarkeit von Identitäten: Je mehr Körperteile der beiden Frauen ausgetauscht werden, desto austauschbarer werden sie auch als Figuren.

Im Kurzfilm „Neuzeit“, einer aktuellen, österreichische Produktion, begeben sich Vater und Sohn auf eine Wanderung, um einerseits einen Gipfel, aber auch allegorisch einen Gipfel ihrer Gefühlswelt zu erklimmen. BI

Alpinale Kurzfilmfestival

Die Alpinale geht von 9. bis 13. August in der Remise Bludenz über die Bühne. Weitere Infos und das Programm sind unter www.alpinale.at abrufbar.