Ein Musikant mit Herz und Humor

Zum Ableben von Bruno Pinter, Mitglied der „Vier Roulettis“ und des Bruno-Pinter-Trios.
LUSTENAU. „Una festa sui prati“ – dieser italienische Schmachtfetzen klingt einem heute noch im Ohr, nicht nur im Original von Adriano Celentano, sondern fast gleichwertig mit der samtigen Reibeisenstimme von Bruno Pinter.
Es war eines jener Markenzeichen, mit denen er lebenslang seine Fans begeistert hat, und es war immer „Una festa“ mit ihm: 20 erfolgreiche Jahre als Mitglied von Vorarlbergs Top-Tanzkapelle der Sechziger, den heute legendären „Vier Roulettis“, und danach mit seinem eigenen „Bruno-Pinter-Trio“. Nun ist der immer gut aufgelegte Musikant 86-jährig für immer verstummt. Da erhalten Erinnerungen ihren Stellenwert.
Den gebürtigen Dornbirner zog es durch die Bande der Liebe schon früh nach Lustenau, die Heimat seiner Frau Gerti. Von den beiden Kindern trägt Sohn Hanno die musikalischen Spuren seines Vaters bei den erfolgreichen „Monroes“ bis heute weiter. Bruno war als Sänger, Gitarrist und am Kontrabass wohl das beste Vorbild. Bereits 1957 scharte er mit dem Gitarristen Willi Höfler, dem Akkordeonisten Seppl Dernovsek und dem Schlagzeuger und Klarinettisten Max Meusburger drei gute Kollegen um sich – das waren die „Vier Roulettis“. Mit ihren karierten Sakkos und ihrem schwungvoll aktuellen Musikprogramm eroberten sie rasch die Herzen nicht nur junger Damen, sondern eines breiten Publikums. Schon im Gründungsjahr gab es den Sieg beim Wettbewerb „Die große Chance“ in der Schweiz, ein Jahr darauf das „Goldene Band“ als beste Tanzkapelle Vorarlbergs. Gefragt waren sie fortan auch vom Tanzcafé „Hölle“ in Wangen bis zum „Parkhotel“ in Dornbirn, bei den großen Bällen im Land von der Messehalle bis zum Gössersaal. 1978 trennten sie sich, die „Vier Roulettis“ waren fortan Geschichte.
Doch Bruno dachte auch im Pensionsalter nicht daran, die Musik an den Nagel zu hängen. Sein „Bruno-Pinter-Trio“ machte nun nicht mehr nur mit Schlagern, sondern mit volkstümlichen und viel selbst gestrickten Liedern auf Anhieb im Land Furore. Das Walzerlied „Im schönen Mellau“, die „Funken-Polka“, das „Schliefar-Lied“ und viele andere wurden mit Bruno und seinen beiden Kollegen Willi Höfler an der Hawaii-Gitarre, auch Schleifzither genannt, und dem Akkordeonisten Otto Jäger zu absoluten Ländle-Hits. Sie haben sich bis heute erhalten, auch wenn mit Bruno Pinter nun auch der Dritte aus dem Trio seinen beiden Kollegen gefolgt ist. JU