„Nora“ am Vorarlberger Landestheater

Ibsens Klassiker in einer Inszenierung von Birgit Schreyer Duarte.
Bregenz Am Freitagabend steht die Premiere von Henrik Ibsens „Nora oder Ein Puppenhaus“ im Vorarlberger Landestheater auf dem Programm. Obwohl „Nora“ inzwischen stolze 143 Jahre alt ist, gilt das Drama bis heute als Emanzipationsklassiker schlechthin. Das Stück wurde bei seiner Uraufführung als skandalöser Angriff auf Sitte und Anstand und auf das Fundament der Gesellschaft betrachtet. Da Ibsen schon die Empörung ahnte, lieferte er der Zensur gar einen alternativen, weniger skandalösen Schluss: Nora sollte wegen der Kinder bei ihrem Mann bleiben. Das Werk beginnt harmlos. Seit acht Jahren sind Nora und Torvald anscheinend glücklich verheiratet. Zum bürgerlichen Lebensentwurf gehören drei wohlgeratene Kinder ebenso wie das gemütliche Zuhause. Die Zuständigkeiten sind Geschlechterrollen-traditionell verteilt. Und: Torvald ist befördert worden. Geld und gesellschaftlicher Aufstieg winken. Für Nora bedeutet dies eine große Erleichterung.
Nora verlässt ihre Familie
Zu Beginn ihrer Ehe nahm sie, um ihrem schwerkranken Mann eine Kur zu ermöglichen, heimlich einen Kredit beim Rechtsanwalt Krogstad auf und fälschte dafür die Unterschrift ihres sterbenden Vaters. Seither lebt sie in ständiger Angst vor der Entdeckung und der Sorge, ihre Schulden nicht zurückzahlen zu können. Allerdings hält die Erleichterung nicht lange an. Krogstad versucht, sie zu erpressen. Doch als dies fehlschlägt, verrät er alles ihrem Mann. Als dieser die Wahrheit erfährt, beschuldigt er Nora, Zerstörerin seiner männlichen Ehre und seiner Karriere zu sein und befürchtet einen Skandal. Er erkennt nicht, dass Nora aus Liebe zu ihm gehandelt hat. Erst als ein Brief mit dem zerrissenen Schuldschein eintrifft, scheint das Familienglück wiederhergestellt. Doch für Nora hat sich alles geändert. Sie verlässt nicht nur ihren Mann, sondern auch ihre gemeinsamen Kinder.
Mit: Maria Lisa Huber, Zoe Hutmacher, David Kopp, Tobias Krüger, Silvia Salzmann, Suat Ünaldi
Premiere: Freitag, 4. November 2022, 19.30 Uhr, Großes Haus
Weitere Vorstellungen: Sa, 5.11. / Di, 8.11. / Do, 29.12. / Fr, 28.4. und So, 30.4., 19.30 Uhr, Großes Haus
Silvestervorstellung: Samstag, 31. Dezember 2022, 18.00 Uhr, Großes Haus
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