Grandiose Neujahrskonzerte in Götzis

Kultur / 02.01.2023 • 15:30 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
 Bereits zum 27. Mal spielte die tonart Musikschule zwei festliche Konzerte zum Jahreswechsel.<span class="copyright">Philipp Steurer (9)</span>
Bereits zum 27. Mal spielte die tonart Musikschule zwei festliche Konzerte zum Jahreswechsel.Philipp Steurer (9)

Mit Markus Pferscher und dem tonart Jugendsinfonieorchester ins neue Jahr.

Götzis Wenn das Jahr mit einem so fulminanten Neujahrskonzert wie in Götzis losgeht, kann man – zumindest in musikalischer Hinsicht – optimistisch in das Jahr 2023 blicken. Zum 27. Mal präsentierten der Lions Club Hohenems und die tonart Musikschule zwei festliche Konzerte zum Jahreswechsel. Und bereits zum 25. Mal stand Markus Pferscher als Dirigent vor „seinen“ 68 Musikern, die beide Male vor einem ausverkauften Haus groß aufspielten.

Dirigent Markus Pferscher.
Dirigent Markus Pferscher.

Die Offenheit für innovative Konzertformate und das breite musikalische Spektrum (Klassik, Romantik, Zeitgenössische Musik, Klezmer, Tango, Filmmusik, Gospel, Pop/Rock-Classics, Ballettmusik usw.) zeichnen das Orchester aus. Weltstar Kirill Petrenko leitete 1996 und 1997 das Orchester und der Vorarlberger Stardirigent Manfred Honeck gastierte ebenfalls schon beim Jugendsinfonieorchester.

Die jungen Musikerinnen und Musiker begeisterten das Publikum.
Die jungen Musikerinnen und Musiker begeisterten das Publikum.

Traditionell kommen junge Solisten und Chöre ebenso wie renommierte Größen der Musikwelt zum Einsatz. Bei den beiden aktuellen Konzerten wurde jedoch bewusst auf Gastmusiker verzichtet. Auch wenn es für die Solisten natürlich sehr anspruchsvoll war, neben ihren Einzelauftritten auch als Teil des Orchesters zu spielen, ging dieses Konzept voll auf.

Die Offenheit für innovative Konzertformate und das breite musikalische Spektrum zeichnen das Orchester aus.
Die Offenheit für innovative Konzertformate und das breite musikalische Spektrum zeichnen das Orchester aus.

Souverän moderiert von Johanna Fend und Sandro Kemter begann das Konzert mit dem „Flieger Marsch” von Hermann Dostal aus der Operette „Der fliegende Rittmeister“.

Das Konzert begann mit dem „Flieger Marsch" von Hermann Dostal.
Das Konzert begann mit dem „Flieger Marsch" von Hermann Dostal.

Anja Bodlak begeisterte anschließend als 1. Solistin mit Camille Saint-Saëns Romanze op. 48, einem Konzertstück für Violine & Orchester. Die junge Musikerin, 2006 in Dornbirn geboren, bekam im Alter von sechs Jahren ihren ersten Geigenunterricht, seit 2020 studiert sie an der Stella Privathochschule für Musik in Feldkirch. Seit 2013 wird sie auch im Fach Saxofon unterrichtet. Beim Jugendmusikwettbewerb „prima la musica“ gewann sie sowohl mit der Violine als auch mit dem Saxofon den 1. Preis. Im tonart Jugendsinfonieorchester ist sie Konzertmeisterin.

Anja Bodlak an der Violine.
Anja Bodlak an der Violine.

Ihr folgte Sophia Schiestl am Violoncello mit einem Adagio nach hebräischen Melodien für Violoncello & Orchester von Max Bruch. Wie die junge Musikerin ganz in die Musik versunken ihr Solo spielte, zeugte von großem musikalischem Talent. Sophia begann im Alter von sieben Jahren Cello zu spielen und studiert seit 2019 Violoncello an der Stella Privathochschule. Sophia Schiestl ist mehrfache erste Preisträgerin des Wettbewerbs „prima la musica“, sowohl in der Solo- als auch in der Ensemblewertung.

Sophia Schiestl am Violoncello.
Sophia Schiestl am Violoncello.

Mit dem Klavierkonzert Nr.1, einer Eigenkomposition des Pianisten Alexander Swoboda startete der 2. Teil des Neujahrskonzerts. Swoboda, 2003 geboren, lernt seit 2010 Klavier, drei Jahre später kam das Fach E-Gitarre und mit zwölf Jahren das Fach Sologesang dazu. Seit 2018 besucht er das Musikgymnasium Feldkirch und erhält Unterricht bei Prof. Francisco Obieta im Fach Komposition. Swobodas Leidenschaft gilt der romantischen Musik, eindrucksvoll hörbar bei seinem Konzert in Götzis. Es ist zu hoffen, dass bald die komplette Komposition auf einer Vorarlberger Bühne aufgeführt wird, denn was der junge Komponist dem Publikum an Klangwelten darbot, war schlicht atemberaubend.

Pianist Alexander Swoboda präsentierte eine Eigenkomposition.
Pianist Alexander Swoboda präsentierte eine Eigenkomposition.

Friedrich Guldas Konzert für Violoncello & Blasorchester „Ouverture – Idylle – Finale“ mit Jakob Mathis am Violoncello setzte das großartige Neujahrskonzert fort. Jakob wurde 2005 in Feldkirch geboren, spielt seit seinem sechsten Lebensjahr Violoncello und studiert an der Stella Privathochschule. Der junge Vorarlberger ist mehrfacher erster Preisträger des Wettbewerbs „prima la musica“. Seit 2022 ist er Mitglied der „Camerata Prima Wien“, einem Förderprogramm der Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Harald Krumpöck. Der junge, charismatische Cellist beherrschte bei seinem Auftritt in Götzis selbst die schwersten Passagen der Gulda-Komposition so traumwandlerisch sicher und mit so viel musikalischem Gefühl, dass es die Besucher in Götzis nicht mehr auf ihren Plätzen hielt und es für den Feldkircher unter lauten Bravorufen Standing Ovations gab.

Jakob Mathis am Violoncello riss das Publikum von den Plätzen.
Jakob Mathis am Violoncello riss das Publikum von den Plätzen.

Nach „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauß bildete der „Radetzkymarsch“ unter großem Jubel den standesgemäßen Abschluss des Neujahrskonzertes.

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