Jermolaewa wird Österreich bei Venedig-Biennale vertreten

Kultur / 20.01.2023 • 14:15 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Anna Jermolaewa wird den …sterreichpavillon bei der Kunstbiennale 2024 in Venedig gestalten.     <span class="copyright">APA/GEORG HOCHMUTH</span>
Anna Jermolaewa wird den …sterreichpavillon bei der Kunstbiennale 2024 in Venedig gestalten. APA/GEORG HOCHMUTH

Die Künstlerin wird den österreichischen Pavillon gestalten.

Bregenz Anna Jermolaewa (52) wird Österreich bei der nächsten Kunst-Biennale 2024 in Venedig vertreten. “Mein größter Wunsch war, Kunst zu studieren, 25 Jahre später stehe ich da: sprachlos”, bedankte sich die Künstlerin für die “unglaubliche Ehre und Verantwortung” der Biennale-Einladung.

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Bregenz ist eng mit der russischstämmigen Künstlerin verbunden. So wurden beispielsweise in den letzten Jahren vom Kunsthaus Bregenz mehrere zentrale Werke erworben. Eine davon ist die Videoarbeit „Chernobyl Safari“ mit Beobachtungen der Tierwelt in der kontaminierten Zone von Tschernobyl. „The Penultimate“, ein weiteres hochaktuelles Werk, projizierte das KUB im Sommer 2022 auf die große Leinwand am Karl-Tizian-Platz.

„The Penultimate“, wurde im Sommer 2022 auf die große Leinwand am Karl-Tizian-Platz projiziert.<span class="copyright">Miro Kuzmanovic © Kunsthaus Bregenz</span>
„The Penultimate“, wurde im Sommer 2022 auf die große Leinwand am Karl-Tizian-Platz projiziert.Miro Kuzmanovic © Kunsthaus Bregenz

Darin zeigt Anna Jermolaewa Pflanzen, die symbolisch für die »Farbrevolutionen«, eine Reihe von Volksaufständen der jüngeren Zeitgeschichte, stehen. Zu sehen waren etwa Nelken für die portugiesische Revolution 1974, Rosen für Georgien 2003, und nicht zuletzt Orangen für die Proteste in Kiew im November 2004. „Wir freuen uns, dass Anna Jermolaewa Österreich bei der Biennale in Venedig 2024 vertreten wird“, so KUB Direktor Thomas D. Trummer. „Jermolaewa, die als russische Dissidentin 1989 nach Österreich kam, setzt sich in ihrem vielfältigen Werk mit der politischen Geschichte und Gegenwart auseinander.“

Thomas D. Trummer und Anna Jermolaewa.     <span class="copyright">Kunsthaus Bregenz</span>
Thomas D. Trummer und Anna Jermolaewa. Kunsthaus Bregenz

Auch in der aktuellen KUB-Ausstellung “Was uns wichtig ist” kann ein Werk Jermolaewas bewundert werden. Durch den Angriff Russlands auf die Ukraine ist ihre Arbeit „Leninopad“ auf tragische Weise sehr aktuell.

<p class="caption">„Was uns wichtig ist! Herausforderung Kulturerbe“ lautet das Motto der aktuellen Ausstellung.   <span class="media-container dcx_media_rtab" data-dcx_media_config="{}" data-dcx_media_type="rtab"> </span><span class="marker"><span class="copyright">Stefan Lux</span></span></p>

„Was uns wichtig ist! Herausforderung Kulturerbe“ lautet das Motto der aktuellen Ausstellung.    Stefan Lux

Die Ausstellung umfasst eine Videoarbeit, Fotografien sowie eine Leninstatue (mit abgebrochenem Kopf), die sie in der Abstellkammer eines ukrainischen Rathauses gefunden hat.

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Klaus Hartinger (2)

Das Bregenzer Magazin 4 zeigte in den Sommermonaten 2021 eine Einzelausstellung der russischen Fotografin und Professorin an der Kunstuni Linz mit dem Titel “JOE”. Darin befasste sie sich unter anderem mit Vorarlberger Textilien für Nigeria.

Ausstellung „G.I. Joe“ der Künstlerin Anna Jermolaewa im M4.
Ausstellung „G.I. Joe“ der Künstlerin Anna Jermolaewa im M4.

Anna Jermolaewa wurde 1970 im damaligen Leningrad (heute: St. Petersburg) geboren. Als Mitbegründerin der ersten Oppositionspartei und Mitherausgeberin einer regierungskritischen Zeitung floh sie aus der Sowjetunion und erhielt in Österreich politisches Asyl. Seit 1989 lebt sie in Österreich und studierte in den 1990er Jahren Kunstgeschichte an der Universität Wien und Malerei & Neue Medien.

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