Ennio Morricone: der Maestro
Dornbirn Ein Film wie eine Symphonie: Oscar-Preisträger Giuseppe Tornatore widmet seinem Freund und Wegbegleiter Ennio Morricone einen monumentalen Dokumentarfilm.
„Ennio Morricone – Der Maestro“ lässt den legendären Komponisten, der kurz nach Fertigstellung verstarb, in berührenden Interviews auf sein unvergleichliches Lebenswerk zurückblicken. Auch wenn an Morricone der Stempel des Italo-Westerns haftet: Während seines Lebens komponierte er für über 500 Filme die Musik, wie zum Beispiel „Es war einmal in Amerika“ – spätestens da verneigten sich auch seine frühen Kritiker. In dem Dokumentarfilm erfährt man viel über seine Arbeitsweise, und natürlich wird klar: Der Mann hatte ein unglaubliches Talent für Melodien. Heraus kommt die Chronik einer langen Karriere, die die ungeheure Bandbreite des Meisters, seinen Experimentierwillen, aber auch die fundamentalen Selbstzweifel zeigt.
Hollywood-Größen wie Clint Eastwood, Quentin Tarantino und Hans Zimmer sowie Musikerinnen und Musiker wie Bruce Springsteen, Zucchero und Joan Baez lassen den Maestro in ihren persönlichen Erinnerungen lebendig werden. Sie alle erzählen die Chronik einer langen Karriere von einzigartiger Schaffensbreite, die Morricone für viele auf eine Stufe mit den ganz großen Komponisten der Klassik stellt. Morricone erinnert sich: „Ich wollte eigentlich Arzt werden. Aber mein Vater sagte: ,Nein, er wird Trompeter.‘ Ich musste also am Konservatorium studieren. Mein Vater beschloss, dass ich Trompeter werde, ich durfte nicht selbst entscheiden. Anfangs bekam ich schlechte Noten – mein Vater griff hart durch und während der Ferien durfte ich nicht Karten spielen, sondern musste üben. Ich wurde besser.“
Melodien für die Ewigkeit
Seine Mutter wünschte sich von ihm: „Schreib mir doch einmal eine Melodie, die ich mir merken kann.“ Daraus entstanden Werke, die uns „durchs ganze Leben begleitet haben“, wie es Bernardo Bertolucci formulierte.
Der Film, ein „dokumentarisch-musikalischer Hochgenuss“, ist am Mittwoch und Donnerstag im Cinema Dornbirn zu sehen.
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.