Miriam Prantl & Stefan Faas in der Fondation Vasarely

Kultur / 09.02.2023 • 15:30 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Die Fondation Vasarely entstand 1976 in Aix-en-Provence. <span class="copyright">Nicolas TUCAT / AFP</span>
Die Fondation Vasarely entstand 1976 in Aix-en-Provence. Nicolas TUCAT / AFP

Vorarlberger Künstlerin stellt in Süd-Frankreich aus.

Aix-en-Provence Victor Vasarely war ein französischer Maler und Grafiker ungarischer Abstammung, der zu den Mitbegründern der künstlerischen Richtung Op-Art zählt. Er war Teilnehmer der ersten vier Ausgaben der documenta, entwickelte 1972 ein neues Rauten-Logo im Stil der Op-Art für die Automobilfirma Renault und erhielt 1964 den Guggenheim-Preis in New York. 1976 entstand die Fondation Vasarely in Aix-en-Provence, in der 46 Monumentalwerke sowie Werkstudien zu ihrer Entstehung ausgestellt sind.

Werke von Victor Vasarely in „seinem“ Museum.     <span class="copyright">GERARD JULIEN / AFP</span>
Werke von Victor Vasarely in „seinem“ Museum. GERARD JULIEN / AFP

Die gemeinsame Präsentation von Miriam Prantl und Stefan Faas in der Vasarely Art Foundation erlaubt den Besuchern eine einmalige, multisensorische Erfahrung. Die aus der Kombination der Arbeiten der beiden Künstler generierten Synergien ergänzen sich in ihrer Wirkung auf den Raum sowie auf die Besucher. Die durch die polierten Stahlflächen der im Raum platzierten Volumen eröffneten Dimension werden durch die raumgreifenden artifical environments der Lichtobjekte weiter manipuliert.

Klanglicht Graz 2022 Miriam Prantl „Das Einräumen von Licht“.
Klanglicht Graz 2022 Miriam Prantl „Das Einräumen von Licht“.

Die Vorarlbergerin Miriam Prantl (57) zählt zu den einflussreichsten Lichtkünstlerinnen Österreichs und bespielt aktuell zahlreiche Museen, Institutionen und öffentliche Plätze. Neben der Malerei zählt vor allem ihr professionell bedachter Umgang mit Licht und dessen Wechselwirkung mit dem Betrachter sowie des Raumes zum Spezifikum ihres künstlerischen Schaffens. Nicht nur der architektonische Raum ist ein wesentliches Merkmal in den Arbeiten der Künstlerin.

Light Festival.  <span class="copyright"> Christa Dietrich</span>
Light Festival. Christa Dietrich

Auch der Raum bzw. die Fläche ihrer Leinwandarbeiten – Manifolds – werden von Prantl durch Farbe, Klebstreifen oder Buntstifte in weitere Segmente zerteilt und segregiert. Die zum Teil auch auf Holz durch das „manifolding“ entstandenen leeren Flächen zwischen den stringent gezogenen Linien entwickelten sich im Laufe des künstlerischen Schaffens Miriam Prantls von mit hellen Farben kontrastierten neuen Einheiten der Oberfläche hin zu der Verwendung von kräftigeren Farben in späteren Arbeiten.

Eine Skulptur von Stefan Faas.      <span class="copyright">Winfried Reinhardt Pforzheim (2)</span>
Eine Skulptur von Stefan Faas. Winfried Reinhardt Pforzheim (2)

Im Zentrum der skulpturalen Arbeiten des deutschen Künstlers Stefan Faas (60) steht neben der Verwendung von Stahl auch die Frage nach der Wirkung der Reflexion der Betrachter in seinen Arbeiten. Der hochpolierte und spiegelnde Stahl erlaubt es, den Raum der Betrachtenden um eine fast fiktiv wirkende Dimension des Selbst zu erweitern, in welcher die Betrachtenden Teil der Skulptur werden. Zum Teil stellt die formale Umsetzung der Arbeiten Faas eine Diskrepanz her zwischen der anthropomorphen Ästhetik und der durch den hochpolierten Stahl vermittelten Sterilität.

Stefan Faas' Werke wirken sehr stark in Wechselbeziehung zu der Natur.
Stefan Faas' Werke wirken sehr stark in Wechselbeziehung zu der Natur.

Das Spannungsverhältnis ergibt sich durch die an die Antike angelehnten Titel sowie die daran orientierte formale Umsetzung, wobei die technische sowie materialtechnische Umsetzung der Skulpturen Stefan Faas’ einen in der Kunst als zeitgenössisch definierten Ansatz kommunizieren. Zu seinem Œuvre zählen auch Skulpturen, welche durch ihre geraden und weichen Linien auf der kubistischen Oberfläche kleinerer Arbeiten ein Relief bilden und im Verhältnis zu ihrem Volumen eine bestimmte und präzise Klarheit kommunizieren.

Die Ausstellung dauert vom 25. März bis 10. Mai 2023.

Vasarely Foundation

1, Avenue Marcel Pagnol

CS 50490

13096 Aix-en-Provence CEDEX 2

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