Femme fatale und Filmdiva

Kultur / 21.02.2023 • 18:14 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Schauspielerin Nadja Tiller ist tot. Sie starb in der Nacht zum Dienstag im Alter von 93 Jahren in Hamburg. Wulf Pfeiffer/dpa
Schauspielerin Nadja Tiller ist tot. Sie starb in der Nacht zum Dienstag im Alter von 93 Jahren in Hamburg. Wulf Pfeiffer/dpa

Hamburg, WIEN Nadja Tiller und damit einer der großen Stars des deutschsprachigen Nachkriegskinos ist tot. Die Wienerin starb in der Nacht auf Dienstag in ihrer Wahlheimat Hamburg. Damit schließt sich der Lebensweg der Schauspielerin, die am Höhepunkt ihrer Karriere als eine der erotischsten Frauen des europäischen Films galt und 1958 mit der Rolle der Edelprostituierten Rosemarie Nitribitt in „Das Mädchen Rosemarie“ cineastische Unsterblichkeit erlangte.

Internationale Karriere

Über 120 Filme und Serien finden sich in der langen Karriere der am 16. März 1929 in Wien geborenen Schauspielerin. 1949 gewann sie hier die Wahl zur ersten Miss Austria, im selben Jahr wurde sie überdies Ensemblemitglied am Theater in der Josefstadt.

Das wirkliche Biotop der Nadja Tiller war jedoch die Kinoleinwand. Sie konnte zugleich Vamp und Grande Dame verkörpern und machte damit auch die europäische Branche auf sich aufmerksam. Sie hätte statt Anita Ekberg im Trevi-Brunnen („La Dolce Vita“) baden, an der Seite von Marcello Mastroianni spielen („La notte“) und mit Alain Delon („Rocco und seine Brüder“) drehen können. Doch Tiller lehnte all diese Angebote ab. Sie hätten sie zum Weltstar machen können. „Ich war leider nicht klug genug und zu dumm und habe dann drei sehr berühmte Filme nicht angenommen“, sagte Tiller.

Die Liste ihrer Engagements kann sich dennoch sehen lassen. Sie arbeitete international, spielte an der Seite von Jean Paul Belmondo, Anita Ekberg und Jean Gabin. Anlässlich ihres 90. Geburtstags blickte sie zufrieden auf ihr Leben zurück. „Ich habe in meinem Leben eine Menge Glück gehabt, ich bin einfach zufrieden!“

Nadja Tiller erhielt zahlreiche ­Ehrungen. APA/SCHLAGER ROLAND
Nadja Tiller erhielt zahlreiche ­Ehrungen. APA/SCHLAGER ROLAND

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