Wer Ja sagt, muss auch zz sagen

Bregenz Im Großen und Ganzen war Jazz schon immer sowas wie der Mann, dem man seine Tochter nicht anvertrauen wollte, meinte einst Duke Ellington. Will man dem Großmeister, welcher eben jene Musikrichtung maßgeblich geprägt hat, widersprechen? Wohl kaum. Doch die Zeiten haben sich geändert. Es sind nicht mehr die 1950er-Jahre und das Szenario ist keineswegs ein verrauchter Keller in Harlem, sondern das rauchfreie Foyer des Theater Kosmos in Bregenz. Eben dort hat der Pianist Jonathan Frick im Oktober des vergangenen Jahres die Reihe „Jazz im Foyer“ ins Leben gerufen, welche nun jeden ersten Mittwoch des Monats zum Lauschen und Partizipieren einlädt.

Das Konzept ist denkbar simpel und gleichsam überaus wirkungsvoll. Frick lädt jeweils eine andere Kombo ein (diesen Mittwoch, 1. März, spielt das Alex & Mark Gypsy-Jazz-Duo auf), welche in der von ihr gewählten Stilrichtung ein Set von etwa 45 Minuten zum Besten gibt. Danach haben engagierte Besucher (egal, welches Instrument sie wählen oder ob sie angemeldet sind oder nicht) die Möglichkeit, sich von der professionellen Hauskapelle bei Jazz-Standards begleiten zu lassen. Aus dieser Dynamik heraus ergeben sich immer wieder neue Konstellationen und es überkommt einen glücklicherweise nie das Gefühl, bei einem ausufernden Jam dabei zu sein – man ist schließlich auf keinem Konzert der Grateful Dead.

Nicht unerwähnt bleiben sollte auch der Umstand, dass der Eintritt frei ist, womit die monetäre Ausrede des Nicht-Aufkreuzens schon mal wegfällt. Zu guter Letzt gilt es auch den Russ-Preis-Trägern Hubert Dragaschnig und Augustin Jagg, welche die Geschicke des Theater Kosmos leiten, zu gratulieren. Ihren kulturellen Bildungsauftrag erfüllen sie mit der Öffnung ihres Hauses – inklusive der Hausbar – weit über der Norm.