Tár – ein grandioses Musikdrama

Cate Blanchett brilliert als die erste weibliche Chefdirigentin eines großen deutschen Orchesters.
Berlin Die begnadete Dirigentin Lydia Tár (Cate Blanchett) hat sich in der von Männern dominierten klassischen Musikszene durchgesetzt und befindet sich als erste weibliche Chefdirigentin eines großen deutschen Orchesters auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Sie wird weltweit gefeiert und steht mit den Berliner Philharmonikern vor einer außergewöhnlichen Leistung. Gemeinsam hat man fast schon den kompletten Zyklus von Gustav Mahler aufgeführt. Nur die berühmte 5. Sinfonie fehlt noch, die nach einer coronabedingten Verschiebung nun in der nächsten Spielzeit auf dem Programm steht.
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Doch während die Proben dafür laufen, offenbaren sich immer mehr Risse in Társ Welt. Nicht nur die Beziehung mit ihrer Konzertmeisterin (Nina Hoss) gestaltet sich zunehmend kompliziert, auch der Selbstmord einer einst von ihr geförderten, dann aber fallen gelassenen Musikerin lässt sie panisch jegliche E-Mail-Korrespondenz mit dieser löschen.

Zudem drohen frühere Lebensentscheidungen, Anschuldigungen und ihre eigenen Obsessionen sie einzuholen. In den darauffolgenden Wochen entgleitet ihr die Kontrolle über ihr eigenes Leben immer mehr. Schließlich tritt noch eine junge Cellistin (Sophie Kauer) in ihr Leben, die Tár unglaublich fasziniert.

21 Jahre nach seinem Durchbruch mit „In The Bedroom“ und 16 Jahre nach dem für drei Oscars nominierten „Little Children“ legt Todd Field mit „Tár“ seine dritte Regie-Arbeit vor. Field schrieb das 158 Minuten lange Drama ausschließlich mit Cate Blanchett als möglicher Hauptdarstellerin im Kopf. Hätte sie abgelehnt, wäre er bereit gewesen, das Projekt einzustellen.

Blanchett hat „Ja“ gesagt und die zweifache Oscarpreisträgerin ist in dieser Rolle so beeindruckend, dass sich schon allein wegen ihr der Kinobesuch lohnt.
Darsteller: Cate Blanchett, Mark Strong, Julian Glover, Nina Hoss, Noémie Merlant
Regie: Todd Field
Drama USA
Länge 158 Minuten
Kino-Start 2. März 2023
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