Welche Filme gefördert gehören

Dornbirner Filmemacher fühlt sich zu wenig unterstützt.
Bregenz Der Dornbirner Zeichner, Maler, Bildhauer und Filmemacher Christian I. Peintner (57) veröffentlichte 2007 den Roman „niemandsland oder der Mann ohne Namen“, den er seit mehreren Jahren im Rahmen eines langfristigen Projekts als 3D-Animationsfilm umsetzt. Für die Produktion des Filmes suchte er schon mehrfach beim Land Vorarlberg um Förderung an, diese wurde jedoch jedes Mal abgelehnt.
Kulturkommissionsmodell
Peintner wollte vom Leiter der Kulturabteilung des Landes Winfried Nußbaummüller wissen, welche Gründe gegen die Förderung seines Projektes sprächen. „Meine Anfrage galt der Widersprüchlichkeit in der Förderablehnung meines Heimatfilms „niemandsland“, eine künstlerische No-Budget-Produktion mit Bregenz und dem Bodensee im Fokus. Dr. Nußbaummüller gab mir zur Auskunft, mein Film sei zu kommerziell sowie eine technische Spielerei und nicht künstlerisch.“
Peintner kann diese Entscheidung nicht nachvollziehen, zumal eine großen TV-Produktion seiner Meinung nach zu Unrecht gefördert wird. „Wie passt das zusammen, wenn gleichzeitig 120.000 Euro aus demselben Fördertopf an eindeutig kommerzielle Produktionen wie zum Beispiel an ‚Die Toten vom Bodensee‘ gehen?“ Winfried Nußbaummüller verweist in diesem Zusammenhang auf das Vorarlberger Kulturkommissionsmodell. „Um ein hohes Niveau der Kunst- und Kulturförderung zu gewährleisten, beraten in Vorarlberg Kunstkommissionen die Entscheidungsträger. Mit den darin bestellten Experten wird Partizipation gelebt und die Fachkompetenz gesichert. Zusätzlich berät ein ehrenamtlich bestellter Kulturbeirat, bei uns sind dies immerhin rund 40 Personen, die Kulturabteilung zu wichtigen Fragen der strategischen Ausrichtung. Natürlich ist niemand glücklich, wenn sein Ansuchen abschlägig behandelt wird, aber viel breiter und transparenter als in Vorarlberg wird in kaum einem anderen Bundesland über Förderungen entschieden.“
Positiver Effekt auf Tourismus
„Die Toten vom Bodensee“ bekommt ihre Förderung vom großen Filmtopf des Landes. „Die ausführende Firma beschäftigt viele Vorarlberger Unternehmen und Einzelpersonen für die Produktion und gibt rund drei Millionen Euro pro Film aus. Im vergangenen Jahr erhielt sie dafür 40.000 Euro, wenn man bedenkt, welch großer positiver Effekt zudem auf den Tourismus mit dieser Serie geschaffen wird, halte ich die Förderung für absolut gerechtfertigt“, ist Nußbaummüller überzeugt.

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