Was uns wichtig ist

Kultur / 08.03.2023 • 19:58 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Die Ausstellung „Was uns wichtig ist! Herausforderung Kulturerbe“ ist bis zum 16. April 2023 die Sonderausstellung im 4. Obergeschoss.DANIEL FURXER
Die Ausstellung „Was uns wichtig ist! Herausforderung Kulturerbe“ ist bis zum
16. April 2023 die Sonderausstellung im 4. Obergeschoss.DANIEL FURXER

Was zeitgenössische Kunst zur Herausforderung Kulturerbe beitragen kann.

Bregenz Wie kann man kulturelles Erbe demokratisieren? Verfahren entwickeln, in denen dieses nicht von oben, der UNESCO, bestimmt wird, sondern in einem Miteinander ausverhandelt und ausgewählt wird?

Michael Rothberg, der Autor des Buchs „Multidirektionale Erinnerung“, ist der Meinung, dass eines der grundlegenden Mittel, um neue Erinnerungen zu schaffen, darin besteht, das Archiv neu zu konzipieren und neue Archive aufzubauen.

Die zeitgenössische Kunst lenkt den Blick immer wieder auf die „Leerstellen“ im Archiv und eröffnet neue Perspektiven auf das Vergangene, indem sie in unterschiedlichen künstlerischen Praxen vermeintliche universelle Werte, hegemoniale Erzählungen und die damit verbundenen Machtverhältnisse thematisieren und Impulse für eine notwendige Debatte über Demokratisierung und Pluralisierung von Kulturerbe anbieten.

Künstlerisches Kulturerbe

Die aktuelle Ausstellung im Vorarlberg Museum „Was uns wichtig ist!“ bietet 20 künstlerische Positionen, die Fragen des schwierigen Erbes der NS-Zeit, des Kolonialismus, des Stalinismus ebenso bearbeiten wie künstlerisches Kulturerbe aus den Bereichen Architektur, Literatur, Mode, Textilien sowie Fragen nach Transformation und Restitution aufwirft.

Im Sinne von „Unsettled Heritage“, ein Begriff, den die Humboldt-Professorin für Anthropologie und Expertin für Difficult Heritage Sharon Macdonalds prägte und der für ein kulturelles Erbe steht, das nicht statisch, sondern veränderbar sei und sich als Teil eines fortlaufenden Gesprächs über die Vergangenheit versteht, lädt das Vorarlberg Museum im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung Experten ein, diesen notwendigen Dialog gemeinsam zu führen.

Moderiert von den beiden Kuratorinnen Christa Benzer und Sabine Benzer positionieren sich die Kunsthistorikerin und ehemalige Geschäftsführerin des Werkraum Bregenzerwald, Renate Breuß, der Professor für Populäre Kulturen an der Universität Zürich, Bernhard Tschofen, sowie die beiden Künstler Gregor Eldarb und Viktoria Tremmel zu Fragen über Demokratisierung, Pluralismus und Vermitteln im Zusammenhang mit der aktuellen Debatte über Kulturerbe. Was ist hier zu tun? Und was kann die zeitgenössische Kunst dazu beitragen? VN-AMA

Herausforderung Kulturerbe; Gespräch mit Publikumsdiskussion, Fr., 10. März, 19–20.30 Uhr, Voralberg Museum, Bregenz

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