“Everything Everywhere All at Once” großer Oscar-Gewinner

“Im Westen nichts Neues” erhielt vier Auszeichnungen
Los Angeles Mit sieben Auszeichnungen ist der Actionfilm “Everything Everywhere All at Once” der große Gewinner der diesjährigen Oscars, die in der Nacht zum Montag in Los Angeles verliehen wurden. Die deutsche Literaturverfilmung “Im Westen nichts Neues” hat vier Auszeichnungen gewonnen und ist damit erst das vierte Werk aus Deutschland, das den Oscar in dieser Kategorie holt. Auszeichnungen gab es auch für Kamera, Szenenbild und Filmmusik. Die Geschichte des Films beruht auf dem gleichnamigen Roman von Erich Maria Remarque (1898-1970).

Die Auszeichnung als bester Film ging an “Everything Everywhere All at Once”. Der Science-Fiction-Actionfilm von Daniel Kwan und Daniel Scheinert erzählt von der Betreiberin eines Waschsalons, die sich durch mehrere Paralleluniversen kämpft.

Schauspielerin Michelle Yeoh gewann für die Rolle der Waschsalonbetreiberin den Oscar als beste Hauptdarstellerin. In ihrer Dankesrede wandte sie sich an alle Jungen und Mädchen, “die aussehen wie ich und heute Abend zuschauen”: “Das ist ein Signal der Hoffnung und Möglichkeiten”, sagte die 60-jährige Malaysierin. Träume könnten wahr werden.

“Und Ladys: Lasst euch von niemandem einreden, eure besten Jahre seien vorbei.” Neben dem Regiepreis gewann der Film zwei weitere Schauspielpreise: Jamie Lee Curtis wurde als beste Nebendarstellerin und Ke Huy Quan wurde als bester Nebendarsteller geehrt.

Schauspieler Brendan Fraser bekam den Oscar als bester Hauptdarsteller. In “The Whale” von Regisseur Darren Aronofsky spielt der 54-Jährige einen stark übergewichtigen Mann, der sich seiner Teenager-Tochter wieder annähern will. Der Film wurde auch für das Maskenbild ausgezeichnet.

Die Verleihung der 95. Academy Awards wurde von Jimmy Kimmel moderiert, der während des Abends auch auf den Eklat vom vergangenen Jahr anspielte. “Also wir haben strenge Richtlinien”, verkündete Kimmel zu Beginn des Abends. Wenn diesmal jemand gewalttätig werde – bekomme er den Oscar für den besten Darsteller. Im vergangenen Jahr hatte Hollywoodstar Will Smith den Moderator Chris Rock wegen eines Gags über seine Frau geohrfeigt und wurde dennoch mit einem der wichtigsten Preise ausgezeichnet, dem Hauptrollenpreis für seine Darstellung im Drama “King Richard”.

In diesem Jahr traten unter anderem Rihanna und Lady Gaga auf. Gaga sang in Jeans und T-Shirt und augenscheinlich un- oder kaum geschminkt – nachdem sie zuvor auf dem roten Teppich noch mit Abendrobe und auffallendem Make-Up zu sehen war.

Mit dem deutschen Beitrag “Im Westen nichts Neues” waren auch die Schauspieler Felix Kammerer, Albrecht Schuch und Daniel Brühl in die USA gereist. Burgtheaterdirektor Martin Kušej gratulierte Felix Kammerer, der seit der Saison 2019/20 festes Ensemblemitglied am Burgtheater ist und aktuell unter anderem in den Burgtheaterinszenierungen Der Zauberberg von Thomas Mann und Das weite Land von Arthur Schnitzler zu erleben ist.

„Das gesamte Haus freut sich über die Auszeichnung des Films Im Westen nichts Neues mit vier Oscars. Wir sind stolz darauf, dass Felix Kammerer dem Burgtheater als Ensemblemitglied so eng verbunden ist und sind voller Erwartung an die Zukunft dieses herausragenden Schauspielers“.

Der Preis für das beste adaptierte Drehbuch ging an Sarah Polley für “Die Aussprache”. Das Team von “Avatar: The Way of Water” wurde für visuelle Effekte ausgezeichnet, der Oscar für die beste Tongestaltung ging an den Blockbuster “Top Gun: Maverick”. Kostümbildnerin Ruth Carter bekam einen Oscar für “Black Panther: Wakanda Forever”.
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