Expertenjury arbeitet bereits an der Entscheidungsfindung

Kunst- und Kulturpreis der VN in Kooperation mit der Wiener Städtischen Versicherung erstmals ausgelobt.
Schwarzach Eine Entscheidung hat die Jury des Kunst- und Kulturpreises, den die Vorarlberger Nachrichten in Kooperation mit der Wiener Städtischen Versicherung erstmals ausloben, bereits gefällt. Es ist eine Bitte, die an eine Vorarlberger Schriftstellerin und bildende Künstlerin gerichtet wurde: Gabriele Bösch arbeitet an einer künstlerischen Intervention bzw. Gestaltung jener Urkunden, die den Preisträgerinnen oder Preisträgern übergeben werden. Es war eine Selbstverständlichkeit, dass es die Expertenjury ist, die jene Künstlerinnen und Künstler nominiert, die für einen solchen Auftrag infrage kommen. Er wird in jedem Jahr an eine andere Person erteilt.
Schriftstellerin und Künstlerin

Gabriele Bösch lebt in Hohenems, ist seit über zwanzig Jahren schriftstellerisch tätig und widmet sich seit 2015 vermehrt und erfolgreich der bildenden Kunst. Im Jahr 2004 wurde sie mit dem Literaturpreis des Landes Vorarlberg ausgezeichnet, weiters war sie unter anderem Preisträgerin beim Prosapreis Brixen-Hall. Ihr im Jahr 2007 veröffentlichter Roman „Der geometrische Himmel“ wurde ein Jahr später auch für die Bühne adaptiert. Für das Theater Kosmos in Bregenz verfasste sie weitere Theaterszenen, ihr Hörspiel „Gute Nachbarn“ wurde vom Theater am Kirchplatz in Schaan uraufgeführt. 2012 erschien der Roman „Schattenfuge“, im Jahr 2020 die Erzählung „Der Mann in der Blüte“. Ihre literarischen Arbeiten wurden in mehreren Anthologien sowie in der Literaturzeitschrift miromente veröffentlicht. Gabriele Bösch ist auch als Kulturvermittlerin tätig, hat junge Autorinnen und Autoren unterrichtet, ist Mitglied des Verbands Literatur Vorarlberg sowie der Berufsvereinigung bildender Künstlerinnen und Künstler Vorarlberg und der Vereinigung KunstVorarlberg.
„Es ist wichtig, Voraussetzungen zur Entwicklung der Basis zu schaffen, aus der sich Spitzenleistungen herausbilden.“
Gabriele Bösch
Mit Federzeichnungen, inspiriert von Motiven, die sie in der Natur findet bzw. die von eingehender Auseinandersetzung mit Formen oder Mechanismen in der Botanik zeugen, hat sie sich im Bereich der bildenden Kunst positioniert. Die Präsentation ihrer Werke im Bildungshaus Batschuns ist noch bis 16. April zu sehen.
Eine gute Basis
„Es braucht die Vernetzung vieler Aspekte, dass Kunst überhaupt zum Tragen kommen kann und dass sie in die Breite wirkt“, erklärt Gabriele Bösch im Gespräch zur Ideenfindung für ihren künstlerischen Beitrag zu den Urkunden. Das Bild des Wassertransports in einer Pflanze oder das Verbildlichen der Fotosynthese hatte sie im Kopf, als sie sich mit diesem Kunst- und Kulturpreis auseinandersetzte. Den Vernetzungsgedanken, der in den Kriterien für die Vergabe aufgelistet ist, sowie die Wichtigkeit, Voraussetzungen für die Entwicklung einer guten Basis zu schaffen, aus der sich Spitzenleistungen herausbilden können, erachtet sie als besonders interessant. Künstlerinnen und Künstler nicht zu Einreichungen aufzufordern und sie damit in die Position von Antragstellern zu drängen, die sie im Kulturbetrieb oftmals einzunehmen haben, sondern eine Jury mit Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen zu bilden, die sich der Herausforderung der Nominierung und Preisvergabe stellen, erwähnte sie eigens als besonders positiven Punkt. Die Jury sieht ihrem Vorschlag mit großem Interesse entgegen.

Besetzt ist diese, wie am 25. Februar bereits bekannt gegeben, mit Anika Reichwald (Literatur- und Kulturwissenschaftlerin, Kuratorin historisch-wissenschaftlicher Ausstellungen und Autorin), Brigitta Soraperra (Theaterwissenschaftlerin, Regisseurin, Dramaturgin, freischaffende Kulturarbeiterin und Kulturvermittlerin) Rudolf Sagmeister (Kunsthistoriker, Ausstellungskurator, ehemals Chefkurator des Kunsthaus Bregenz und Publizist), Peter Heiler (Musikpädagoge, Konzertkurator und u. a. ehemaliger Geschäftsführer des Vorarlberger Musikschulwerk und Vorsitzender von Musikwettbewerben) sowie Christa Dietrich (Kulturjournalistin).
Das Preisgeld beträgt insgesamt 20.000 Euro. Vergeben werden ein Hauptpreis in der Höhe von 12.000 Euro sowie zwei Anerkennungspreise in der Höhe von je 4000 Euro. Nach der ersten Jurysitzung wurde eine Liste mit Nominierten aus verschiedenen Bereichen erstellt. Die Expertinnen und Experten befassen sich nun ausführlich mit allen Vorschlägen bzw. genreübergreifend mit jenen ihrer Kolleginnen und Kollegen im Jurygremium und werden bis Mai zu einer Entscheidung kommen.
Neben der Fokussierung auf eine spezielle Leistung und die hohe Qualität der Werke, Produktionen oder Projekte, finden dabei einige Faktoren besondere Berücksichtigung. Zu diesen zählen etwa die Nachhaltigkeit und die thematische Relevanz der Arbeiten, Projekte und Initiativen. Im Besonderen beachten wird die Jury Arbeiten und Projekte, mit denen Impulse gesetzt wurden oder bei denen abzusehen ist, dass sie Impulse setzen. Im Auge behalten werden auch Projekte, die sich in besonderer Weise um Zugänglichkeit bemühen, die Disziplinen miteinander verschränken oder den Generationendialog fördern.
Hauptpartner der VN ist die Wiener Städtische Versicherung Vorarlberg. Unterstützer sind die fidesda GmbH, die Präg GmbH und die Rudi Lins GmbH & Co KG.
Dokumentation
Mit dem Preis werden jährlich hervorragende Leistungen im Bereich von Kunst und Kultur gewürdigt. Ausgelobt wurde er für Künstlerinnen und Künstler aller Gattungen sowie Kunstvermittlerinnen und Kunstvermittler, die seit Längerem in Vorarlberg tätig sind. Zur Preisverleihung erscheint eine Sonderpublikation.
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