Wenn Kolumbus auf den Broadway trifft

Das BORG Egg überzeugt mit einem politisch-satirischen Theaterstück.
Egg Unter der Regie und der Gesamtleitung von Direktor Ariel Lang und seiner Regieassistentin Maria Meusburger-Bereuter, die auch für das tolle Bühnenbild verantwortlich zeichnete, führten am Freitagabend 37 Schülerinnen und Schüler unterstützt von den Lehrerinnen und Lehrern des BORG-Egg das Theaterstück „Broadway Melodie 1492 – Kolumbus 1492“ von Jura Soyfer auf.

Ariel Lang gebührt großer Dank, dass er ein Stück des bedeutenden österreichischen Schriftstellers, Dramatikers und Lyrikers auf die Bühne bringt.

Soyfer, geboren am 8. Dezember 1912 in Charkiw, Ukraine, war geprägt von einer tiefen gesellschaftlichen Verantwortung und einem unerschütterlichen Glauben an die Macht des Theaters. Zeitlebens war es ihm wichtig, soziale Ungerechtigkeiten aufzuzeigen und zu bekämpfen. Seine bekanntesten Werke sind „Der Weltuntergang“, „Astoria“ und „Vineta“.

In diesen Stücken beschäftigte er sich mit sozialen Missständen, politischen Kämpfen und der Rolle des Einzelnen in der Gesellschaft. Er verstand das Theater als Waffe im Kampf gegen Faschismus und Kapitalismus und sah es als seine Pflicht an, die Menschen für die politischen Probleme ihrer Zeit zu sensibilisieren. Am 13. März 1938 wurde Jura Soyfer in Gargellen beim Versuch, mit Skiern in die rettende Schweiz zu flüchten, von Vorarlberger Zollbeamten verhaftet, dann aufgrund seiner jüdischen Herkunft und politischen Aktivitäten in das Konzentrationslager Dachau und später nach Buchenwald deportiert, wo er am 15. Februar 1939 an Typhus starb.

„Broadway Melodie 1492“, uraufgeführt 1936, ist ein politisch-satirisches Theaterstück, das die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus auf humorvolle und ironische Weise darstellt.
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Das Stück ist in Form einer Revue bzw. eines Kabaretts geschrieben, mit einer Mischung aus Gesang, Tanz und Dialogen. Soyfer nutzt die Figur von Kolumbus, um auf die politischen und gesellschaftlichen Probleme seiner eigenen Zeit, insbesondere das Aufkommen von Faschismus und Nationalsozialismus, aufmerksam zu machen.

Durch das Einbinden von satirischen Elementen zeigt Soyfer, wie Geschichte und Gegenwart miteinander verflochten sind und wie die Auswirkungen von Macht und Unterdrückung fortbestehen.
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Das Stück bezieht sich auf die damalige Popularität von Broadway-Musicals und nutzt diese Form, um seine Botschaft zu vermitteln. Durch die Kombination von Musik, Tanz und Text schafft Soyfer ein unterhaltsames und zugleich lehrreiches Stück, das dazu anregt, über die Auswirkungen von Kolonialismus und politischer Macht nachzudenken.

Das BORG in Egg ist schon seit vielen Jahren für seine großartigen Produktionen bekannt, was auch die aktuelle Aufführung wieder eindrucksvoll belegt.
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In der vollbesetzten Aula des Gymnasiums in Egg sowie im Gemeindesaal in Mellau bewiesen am vergangenen Wochenende die jungen Darsteller in den Kostümen von Johanna Mark allesamt ihr erstaunliches schauspielerisches Können.

Um nur einige wenige als Beispiele zu nennen: Niko Humpeler und Judith Moosbrugger wechseln sich in den insgesamt vier Aufführungen als Christoph Kolumbus ab, Laurin Albrecht als kaltschnäuziger, arroganter, aber auch charmanter Roberto Vendrino ist absolut sehenswert, Jana Grass überzeugt mit ungeheuer viel Leidenschaft als Pepito Alibi, Marika Bals bezaubert das Publikum mit ihrer schönen, klaren Stimme und Lina Rüscher als erhabene und grausame Königin Isabella von Spanien.

Theresa Knauseder untermalt das Werk auf dem Keyboard mit hörenswerter, schöner Musik.
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Wer sich selbst von der tollen Darbietung des spiel- und sangesfreudigen Ensembles überzeugen möchte, hat dazu am kommenden Freitag in Lingenau und am Sonntag in Alberschwende noch die Gelegenheit.
„Kolumbus 1492“ von Jura Soyfer
Freitag, 31.3.2023, 20 Uhr
Wäldersaal, Lingenau
Sonntag, 2.4.2023, 20 Uhr
Hermann-Gmeiner-Saal, Alberschwende
Kartenvorbestellung per Mail: borg.egg@cnv.at