Im Westen viel Neues

Mit dem Album „Puls“ fahren Mose die wohlverdiente Ernte ein.
Bregenz, Rankweil Sie gelten als das wohl bestgehütete Geheimnis Vorarlbergs. Als Zivilisten tragen sie Namen wie Thomas Kuschny, Herbert Walser-Breuß, Karl Müllner, Thomas Keckeis oder Markus Marte. Als Kollektiv – sei es im Proberaum, auf Tonträgern, im Studio oder auf der Bühne – nennen sie sich Mose und machen genau jene Art von Musik, von welcher schon der populäre Schnauzbartträger Friedrich Wilhelm Nietzsche wusste, dass das Leben ohne sie ein Irrtum wäre.
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Um dem Assoziations-Karussell vornweg den Schwung zu nehmen, muss angemerkt werden, dass ja irgendjemand das breitgefächerte Erbe von Ennio Morricone antreten musste. Also warum nicht die fünf Herren aus dem nicht allzu wilden aber – zumindest musikalisch – umso experimentierfreudigerem Westen.
„Puls“ ist das zehnte Album von Mose, die im Kern bereits seit knapp einem Vierteljahrhundert gemeinsam musikalisch aktiv sind. Aufgenommen wurde es bereits in prä-pandemischen Zeiten an lediglich drei Tagen in der Kapelle St. Arbogast. Die sakralen Nachhallzeiten, welcher ein solcher Ort mit sich bringt, zwangen die Musiker auch zur Reduktion und schufen eine sehr spezielle Klangästhetik und Dichte. Weniger ist nun mal mehr – in alle Ewigkeit.
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Während sich das letzte Album (Film Musik, 2018) mit 25 Miniaturen so anfühlte, als würde man einem zarten Pflänzlein beim Wachsen zusehen, erblühen die musikalischen Ideen nun in voller Pracht. Doch man kann es nicht oft genug betonen: Das ist keine Musik, die zum nebenbei Hören gemacht wurde. Sie verlangt Aufmerksamkeit und Konzentration – und belohnt schlussendlich durch Schönheit.
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„Puls“ ist bereits im Herbst 2022 erschienen. Am besten hört es sich auf Vinyl an (höchstwahrscheinlich ist die Platte im Musikladen Feldkirch verfügbar). Das Album ist aber mittlerweile auch auf dem schwedischen Streamingdienst ihres Vertrauens abrufbar.
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Für ihre beiden Auftritte in Rankweil (Freitag, 31. März, St. Michaels Kirche) und Bregenz (Samstag, 1. April, Theater Kosmos) haben Mose den in Wien wohnhaften Schriftsteller Alexander Peer im Gepäck, welcher Kostproben aus seinem Gedichtband „Gin zu Ende, achtzehn Uhr“ zum Besten geben wird. Eine Kollaboration, welche ihre Feuertaufe bereits im öffentlich-rechtlichen Hörfunk bestanden hat und nun auf dem Prüfstand der Bühnentauglichkeit steht. Da beide Konzertlesungen weit nach 18 Uhr stattfinden, ist die Mitnahme von Gin im Flachmann weit mehr als nur eine Empfehlung.
Weitere Informationen unter http://mose.klingt.org/
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